Wiederholungstat

Schon wieder "The Big Bang Theory"? So wohltuend wirkt ein Rewatch auf deine Psyche

Aktualisiert:

von Anna Tiefenbacher

Ganz vertraut: wenn der Cast auch für die Zuschauenden zur Familie wird.

Bild: Warner Bros. Television


Schlechtes Gewissen, weil es sich ein bisschen nach Zeitverschwendung anfühlt, zum zehnten Mal "The Big Bang Theory", "How I Met Your Mother" oder "Community" zu schauen? Brauchst du nicht zu haben. Denn vertraute Serien zu schauen, kann unserer Psyche guttun. Das ist sogar wissenschaftlich belegt!


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Warum es gesund ist, Serien immer wieder zu schauen

Es gibt diese Serien, die wir anschauen, wenn wir uns auf nichts Neues einlassen können oder wollen. Wenn wir uns nach vertrauten Gesichtern sehnen und uns die Vorhersehbarkeit nicht langweilt, sondern tröstet. Es fühlt sich dann an, als würden wir alte Bekannte besuchen, die uns warm und herzlich empfangen. Vertrautheit und Nostalgie bieten eine Auszeit von der stressigen Informationsflut, mit der wir uns täglich konfrontiert sehen.

Wir erinnern uns, wie wir uns beim ersten Schauen von "Community" oder "How I Met Your Mother" gefühlt haben. Wir können diese Gefühle exakt reproduzieren, wenn wir die Serien noch einmal anschauen. Zuverlässig nehmen uns die Lieblingsserien noch einmal in den Arm, lassen uns wieder mitfiebern, mitleiden, mitlachen. Kurz: man weiß, was man hat.

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Warum schauen wir Serien immer wieder? Die wichtigsten Punkte

Robert N. Kraft, Professor für kognitive Psychologie an der Otterbein University in Ohio, untersuchte das wiederholte Anschauen von Filmen und Serien. Die erfreulichen Ergebnisse veröffentlichte "Psychology Today" 2022.

  • Gegen die Einsamkeit: Wir kennen die Charaktere in- und auswendig, sie sind uns vertraut. Das kann sehr tröstlich wirken.

  • Gefühl der Kontrolle: Wir wissen, was passieren wird. Die Vorhersehbarkeit bietet ein Gefühl von Kontrolle, das wir im Leben sonst öfter Mal vermissen.

  • Energiesparmodus: Sich auf neue Serien und Filme einzulassen, fordert unsere Aufmerksamkeit. Etwas zu schauen, was bereits bekannt ist, benötigt viel weniger Energie.

  • Keine Qual der Wahl: "Choice Fatigue" oder auch Entscheidungsüberlastung nennt sich das Phänomen, dass wohl alle kennen. Wenn wir uns entscheiden müssen, welchen Film oder welche Serie wir schauen wollen, kann das gigantische Angebot schnell überfordernd wirken. Wählen wir einen bekannten Inhalt, wissen wir schon, dass er uns gefällt.

  • Nostalgie und Verbundenheit: Es ist einfach ein wohliges Gefühl, wenn wir unsere liebste Teenie-Serie nach einem Jahrzehnt noch einmal schauen können.

Warum ausgerechnet "The Big Bang Theory"?

Klar, Geschmäcker sind verschieden und so schauen wir unterschiedliche Serien, wenn wir etwas Vertrautes brauchen. Aber manche Produktionen haben eben eher das Zeug zur Comfort-Show als andere. Sitcoms wie "The Big Bang Theory", "How I Met Your Mother" und "Friends" leben von Charakteren, mit denen wir selbst gern befreundet wären.

Je öfter wir die Serien schauen, desto stärker fühlen wir uns als Teil von einem unzertrennlichen Freundeskreis, der jede Menge Spaß im Alltag hat und immer zusammenhält.

Andere Serien wie "Gilmore Girls" oder "Scrubs" schaffen es, uns in eine herzerwärmende Decke aus Nostalgie zu hüllen. Was die meisten Wiederholungs-Binge-Serien gemeinsam haben, ist eben diese Wärme und eine gewisse Leichtigkeit. Wobei es durchaus auch Personen geben soll, die zum Beispiel "American Horror Story" als ihre Comfort-Show bezeichnen würden …


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