Cassanova-Nerds?

Gewusst? "The Big Bang Theory" sollte eigentlich wie "Two and a Half Men" werden

Aktualisiert:

von Nicola S.

Was hat "The Big Bang Theory" mit "Two and a Half Men" zu tun?

Bild: Warner Brothers Entertainment Inc.; 2016 Warner Brothers; icon_art_stock.adobe.com


Chuck Lorre ist quasi Mr. Sitcom persönlich. Der Produzent steckt hinter vielen Erfolgs-Formaten, darunter auch die Serien um Sheldon Cooper und Charlie Harper. Nach seinem ursprünglichen Plan hätte die Nerd-Serie um einiges dreckiger, vulgärer und ähnlicher zu "Two and a Half Men" werden sollen.

Zur ersten Staffel von "The Big Bang Theory" lief "Two and a Half Men" bereits in der vierten Staffel und verzeichnete nach wie vor erfolgreiche TV-Quoten. Kein Wunder also, dass die Serienmacher:innen weiter auf der Erfolgswelle surfen wollten. Was macht den Charme und Witz von "Two and a Half Men" aus? Viel Gerede über Sex, grobe Sprüche und jede Menge Witze unter der Gürtellinie.

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Darum geht's bei "Two and a Half Men"

In der Sitcom "Two and a Half Men" geht es um den ewigen Single Charlie Harper (erst Charlie Sheen, dann Ashton Kutcher). Sein sorgenloses Dasein wird plötzlich vom Einzug seines Bruders Alan (Jon Cryer) gestört. Er ist frisch geschieden und bringt auch noch Sohn Jake (Angus T. Jones) mit in Charlies Junggesellenbude.

Die Brüder könnten nicht unterschiedlicher sein: Charlie der erfolgreiche, Werbejingle-Komponist und Alkohol-liebender Frauenheld versus Alan, der neurotischer und finanziell ständig in Schwierigkeiten steckende Chiropraktiker. Eine Kombi, die zwangsläufig zu Chaos, Missverständnissen und Drama führt.

Viele von Charlies Witzen gehen allerdings auf unangemessenem Verhalten gegenüber Frauen und beleidigendem Humor zurück. Generell spielen Frauen in der Serie keine allzu große Rolle, was nicht bei allen Zuschauer:innen gut ankam.

Ein Sitcom-Klassiker und Produkt seiner Zeit oder Humor aus einer anderen Zeit? Mache dir selbst ein Bild.


Echtes Feedback, echte Veränderung: Die entscheidende Rolle des Live-Publikums

Im Gegensatz zu "Two and a Half Men" wurde "The Big Bang Theory" vor einem Live-Publikum gedreht, jegliche Reaktionen waren also echt. Ein klares Zeichen für die Show-Macher-innen, vor allem, wenn die Lacher ausbleiben. Genau das soll bei eine der ersten TBBT-Versionen der Fall gewesen sein.

Nach den zurückhaltenden Reaktionen des Live-Publikums entschieden sich die Serienmacher:innen rund um Chuck Lorre dann zur drastischen Einkürzung der sexistischen und frauenfeindlichen Untertöne.

Das Erbe von "Two and a Half Men" in "The Big Bang Theory"

Klar, Sex spielt auch in den Beziehungen bei "The Big Bang Theory" eine große Rolle, trotzdem werden die weiblichen Rollen nicht darauf reduziert. Zu Beginn der Serie lernen wir Penny als die süße, girly Nachbarin kennen, doch statt es bei dem klassischen Blondinen-Stereotyp zu belassen, lernen die Zuschauer:innen Penny schnell besser kennen.

Im Laufe der Serie machen sowohl Penny als auch Amy und Bernadette Karriere und sind stehen ihren Partnern in nichts nach. Vor allem in der Ehe von Bernadette und Howard wird oft thematisiert, dass sie wesentlich mehr Geld verdient als er.

Ein Überbleibsel des "Two and a Half Men"-Einflusses ist dennoch geblieben: Schlüpfrige Anspielungen, Witze auf Kosten anderer und der ein oder andere Spruch unter der Gürtellinie - Einige Szenen von Howard Wolowitz erinnern doch noch an Charlie Harper.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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