Sightseeing-Masche
"Achtung Abzocke": Kutschfahrt in Dublin wird zur Kostenfalle - "Rufen Sie die Polizei"
Aktualisiert:
von Lars-Ole GrapBei "Achtung Abzocke - Urlaubsbetrügern auf der Spur" stellt Peter Giesel (links) einen Kutschfahrer in Dublin zur Rede.
Bild: UPTOWN Media GmH & Co. KG
Es wirkt wie ein Bild aus vergangenen Tagen: Pferdekutschen rollen gemächlich durch die Straßen Dublins, vorbei an Pubs und historischen Gebäuden. Was romantisch beginnt, endet nicht selten mit Ärger und leeren Portemonnaies - so auch bei "Achtung Abzocke - Urlaubsbetrügern auf der Spur".
"Achtung Abzocke" läuft donnerstags um 20:15 Uhr bei Kabel Eins
Abzocke mit System in Dublin: "Dann nehmen wir dem Touristen halt alles ab"
Auch Peter Giesel möchte sich das Erlebnis nicht entgehen lassen und steigt in eine der vielen Kutschen ein, die seit Jahrhunderten durch Dublin fahren. Der Preis in Höhe von 30 Euro für die ausgewählte Strecke ist gut sichtbar angeschlagen. Die Strecke? Klar definiert: vom Biermuseum bis ins Ausgehviertel Temple Bar.
Doch nach nur sechseinhalb Minuten, noch vor dem eigentlichen Ziel, ist plötzlich Schluss. Der Fahrer verlangt dennoch den vollen Preis - oder besser gesagt, einen willkürlich erhöhten. "Er hat meinen 50-Euro-Schein in der Hand gesehen und na ja, dann machen wir mal 50 Euro. Dann nehmen wir dem Touristen halt alles ab, was er gerade so bieten kann", fasst Peter seine erste Erfahrung in Dublin zusammen.
Was wie ein Einzelfall wirkt, entpuppt sich als System. Die Masche ist immer dieselbe: An Standplätzen wie dem Guinness Storehouse oder der Fleet Street hängen Preistafeln mit klaren Preisen - doch kaum rollt die Kutsche los, gelten diese offenbar nicht mehr. Die Fahrten werden oft vorzeitig beendet, während der volle Preis oder sogar noch mehr verlangt wird.
Den Betrug aus "Achtung Abzocke" siehst du hier in voller Länge
So läuft der Kutschfahrt-Betrug ab
Der Trick ist einfach und dreist, denn wer will sich schon im Urlaub mit Stress und Diskussionen herumschlagen? Genau darauf setzen die Abzocker. Die offiziellen Preistafeln? Offenbar eher Deko. "Die kannst du dir sonst wohin stecken", sagt Peter Giesel empört. Und fügt hinzu:
Die nehmen den Touristen jeden Cent, den sie können, aus der Tasche.
Das sei kein Zufall mehr, sondern "geplant und gewollt". Auch Trinkgelder werden wie selbstverständlich direkt einkalkuliert.
Das Team unternimmt eine weitere Testfahrt, um die Vermutungen zu bestätigen - und wieder dieselbe Masche. Für eine ähnlich kurze Strecke, zu einem der ältesten Pubs der Stadt, werden wieder deutlich mehr als die ausgeschriebenen 30 Euro verlangt - diesmal sogar mit einem absurden Zuschlag: angeblich für das mitfahrende Kind des Kutschers. "Für wie bescheuert hält der euch denn?", fragt Peter Giesel fassungslos. Der Kameramann antwortet trocken: "Sehr bescheuert. Sehr, sehr bescheuert."
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"Dann hätten Sie halt 'Nein' sagen sollen": Peter Giesel konfrontiert einen Kutschfahrer
Peter Giesel will Antworten - und stellt einen der Fuhrmänner höflich, aber bestimmt zur Rede: "Ich habe ein Problem. Ich wurde von einem eurer Fahrer mehrfach abgezockt." Doch der wiegelt ab. Von einem Verantwortungsgefühl fehlt jede Spur.
"Wenn Leute zu mir kommen, zeige ich ihnen das Schild. Dann kennen sie den Preis", erklärt der Mann lapidar. Dass viele trotzdem das Doppelte oder Dreifache zahlen müssen, kommentiert er kühl: "Dann hätten Sie halt 'Nein' sagen sollen. Ich sag den Leuten immer: 'Macht ein Foto vom Preisschild'." Und wenn es Probleme gibt? "Rufen Sie die Polizei, wenn es eine Beschwerde gibt. Holen Sie die Polizei."
Wer in Dublin eine Kutschfahrt plant, sollte also wachsam sein, denn aus dem romantischen Erlebnis wird sonst schnell eine teure Enttäuschung. Überhöhte Preise und verkürzte Fahrten sind keine Seltenheit.
In der letzten Folge "Achtung Abzocke" ging Peter Giesel einer Glaubensbewegung auf die Spur
Balmoral-Bluff: 22 Euro für Jagdtrophäen und Nebenräume
In einem anderen Fall der Folge nimmt Peter Giesel ein angebliches Highlight unter die Lupe, das Jahr für Jahr tausende Tourist:innen anzieht - und dabei mehr Schein als Sein bietet. Dafür reist der Chefreporter mit dem Team tief ins schottische Hochland, um das legendäre Balmoral Castle der Royals zu besuchen. Doch statt königlichem Glanz gibt es leere Räume, ein paar Jagdtrophäen - und eine App, die nicht funktioniert. Was als Highlight der Reise geplant war, entpuppt sich als royaler Reinfall.
Wie viel Täuschung steckt hinter dem Balmoral-Erlebnis? Und warum bekommen Besucher:innen kaum echte Einblicke?
Spannende Enthüllungen und packende Geschichten über Betrug rund um den Globus erwarten dich donnerstags um 20:15 Uhr bei Kabel Eins oder im Livestream auf Joyn.
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