Ganz privat

Peter Giesel im Porträt: Wie eine Undercover-Recherche im Gefängnis endete

Aktualisiert:

von teleschau

Peter Giesel deckt in seiner Serie "Achtung, Abzocke!" Betrugsmaschen auf.

Bild: Kabel Eins


Wer regelmäßig Kabel Eins einschaltet, kennt ihn: Peter Giesel. Seit Jahren ist er mit der Doku-Reihe "Achtung Abzocke" auf Betrügerjagd unterwegs. Doch hinter dem heutigen TV-Profi steckt eine Karriere, die schon früh ihren Lauf nahm.


"Achtung Abzocke - Urlaubsbetrügern auf der Spur" läuft donnerstags um 20:15 Uhr bei Kabel Eins


Geboren und aufgewachsen in Berlin, startete Peter Giesel seine Medienkarriere schon in der Schulzeit beim Radiosender Hundert,6. Es folgten Stationen bei bekannten Hörfunksendern wie Radio Energy, 104.6 RTL und 94,3 rs2, bevor er 1995 den Sprung ins Fernsehen wagte. Während seines Studiums der Anglistik, Zeitgeschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin arbeitete Giesel zunächst für die Produktionsfirma Meta Productions, die das TV-Magazin "Akte" produzierte.

Seine Neugier und Hartnäckigkeit führten Giesel schnell ins Rampenlicht: Als Chefreporter bei SAT.1 und Focus TV bereiste er die Welt, immer auf der Suche nach packenden Geschichten. 2006 machte sich der heute 57-Jährige kurzzeitig mit einer eigenen Produktionsfirma selbstständig, suchte aber auch danach immer wieder nach neuen journalistischen Herausforderungen.

Peter Giesel ermittelte investigativ bei Katar-WM

Eine dieser Herausforderungen brachte ihn 2013 nach Katar - mitten in die Vorbereitungen der Fußball-WM 2022. Eine Dreherlaubnis hatte sein Team damals nicht, was Giesel letztlich zum Verhängnis wurde. Während einer investigativen Reportage über prekäre Arbeitsbedingungen auf den Baustellen wurde der Journalist verhaftet und in Einzelhaft gesteckt. Laptops, Kameraequipment, selbst der Ehering - alles wurde von der Polizei vor Ort beschlagnahmt. Die Ereignisse wurden später in der Sky-Dokumentation "Inside Report" aufgearbeitet.

Heute steht Giesel wie kaum ein anderer für investigatives Fernsehen. Mit "Achtung Abzocke", das seit 2015 auf Kabel Eins läuft, fühlt er Betrüger:innen weltweit auf den Zahn. Ob Betrugsmaschen im Urlaub, falsche Handwerker:innen oder dreiste Abzocke im Netz - Giesel deckt sie auf und sensibilisiert so die Zuschauer:innen daheim, nicht in die gleichen Fallen zu tappen.

Zusätzlich ist Peter Giesel regelmäßig als Kommentator in Formaten wie "Deutschlands größte Geheimnisse" oder dem K1 Magazin zu sehen.

Mehr zu "Achtung Abzocke" findest du hier:

Alles Wissenswerte rund um "Achtung Abzocke"

Religiöse Betrugsmasche bei Touristen in Südkorea? "Achtung Abzocke" auf der Spur einer Glaubensbewegung

Lebensgefahr bei "Achtung Abzocke": Boot kentert vor laufender Kamera

Das ist über sein Privatleben bekannt

Privat geht es bei Giesel deutlich ruhiger zu. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen drei Töchtern wohnt er in der Nähe von München. Sein Privatleben hält er so gut es geht aus der Öffentlichkeit.

Seine Arbeit nimmt er dagegen auch mal mit nach Hause. Wie Giesel verriet, sei mittlerweile auch seine Frau eine Expertin für das Erkennen von Abzocken. Wenn die Familie einmal selbst einen Handwerker in Anspruch nehmen muss, greifen sie daher nur auf vertraute Personen zurück. Einen Notdienst würde der Kabel-Eins-Star eigener Aussage nach nie anrufen.

Auch der Betrugs-Experte ist vor Abzocken nicht sicher

In den Urlaub fährt die Familie trotz zahlreicher aufgedeckter Betrugsmaschen aber immer noch gerne. In einem Interview verriet Giesel, dass es gemeinsam einmal im Jahr an den Gardasee gehe. Und auch die Westküste der USA ziehe ihn schon seit Jahrzehnten "in ihren Bann". Ein neues Lieblings-Reiseziel habe er zuletzt durch seine Arbeit gefunden: "Einer meiner neuen Lieblinge ist Japan, das ich für 'Achtung Abzocke' das erste Mal bereisen durfte", betont er.

Dort musste er jedoch feststellen, dass auch Experten wie er nicht vor Abzocken geschützt sind. "Man kann mir auch mit einem Lächeln im Gesicht zu viel Geld für irgendwas aus der Tasche ziehen." In einer Karaoke-Bar habe er so plötzlich "das Vier- bis Fünffache der angegebenen Preise gezahlt - und hatte vorher natürlich keine Ahnung".


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

Mehr entdecken