Ende mit Knall

Bittere Worte von Ex-"Tatort"-Star Wolfram Koch: "Durch Sparmaßnahmen zerstört"

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von teleschau

Sein letzter "Tatort" als Ermittler Paul Brix endete mit einem großen Knall. Jetzt blickte Schauspieler Wolfram Koch recht bitter auf seinen Zwangsabschied zurück.

Bild: HR/Degeto


In 19 "Tatort"-Episoden ermittelte Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix, dann war Schluss. Der Schauspieler blickte nun in einem Interview zurück - mit sehr viel Bitterkeit.

Es endete mit einem riesigen Knall: In der Schlussszene von "Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh'n" kamen Paul Brix (gespielt von Wolfram Koch) und seine Partnerin, Hauptkommissarin Anna Janneke (Margarita Broich) bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben. Damit war am 29. September 2024 klar: Das Team, das 19 Episoden lang den "Tatort" aus Frankfurt prägte, wird nicht zurückkehren.

Das Ende kam bei vielen Fans nicht gut an. Und auch Schauspieler Wolfram Koch blickt in einem Interview nun mit gemischten Gefühlen auf den Abschied und seine Ursachen zurück. Im Gespräch mit "Bild" meint er zwar, es sei "in Ordnung gewesen aufzuhören". Andererseits wirft der 63-Jährige den Verantwortlichen beim Hessischen Rundfunk (HR) vor, die "Kreativität durch Sparmaßnahmen zerstört" zu haben.


Am Sonntag, 15. Juni, läuft der neue "Tatort"


Wolfram Koch über "Tatort"-Abschied: "Man wollte junge Leute"

"Der letzte Drehtag war schon sehr traurig", blickt Koch bitter zurück. Er und Broich hätten "hervorragende Kollegen" gehabt, "von der Requisite bis zur Kamera". Doch diese Kolleg:innen hätten sich entweder neue Arbeitgebende suchen müssen oder "sind im Haus und stellen nur noch Blumenkübel für Talkshows auf". Kochs kritisches Fazit: "So zerstört man Kreativität durch Sparmaßnahmen. Der HR musste alle Eigenproduktionen auslagern."

Ein weiterer Faktor für den knallharten Schlussstrich unter fast zehn Jahre Brix & Janneke, so Koch im Interview: "Der HR wollte neue Wege gehen. Wir hätten vielleicht noch etwas weitergemacht, aber es war auch in Ordnung, aufzuhören." Aber, so Koch: "Man wollte junge Leute."

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Die stehen jetzt auch schon in den Startlöchern. Künftig werden Edin Hasanović und Melika Foroutan als "Tatort"-Kommissare in Frankfurt ermitteln. Die schließt der 63-jährige Koch in seiner Kritik ausdrücklich aus. Die Nachfolger seien "großartige Leute. Ich wünsche ihnen alles Gute."

Wolfram Koch kehrte nach dem "Tatort"-Aus zu seinen Wurzeln als Theaterschauspieler zurück. Koch, der in Paris zur Welt kam, sei viel beschäftigt. Er sei zu sehen in "Hamburg, Berlin, Zürich, Stuttgart - der Kalender ist voll". Mit seiner aktuellen Situation zeigt er sich zufrieden. "Ich habe den Luxus, nur zu machen, was ich will." Und das seien "oft Schweinehunde, intrigante Typen. Hauptsache nicht langweilig."

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