"Vertrauen verloren"
"SAT.1-Frühstücksfernsehen"-Moderator Daniel Boschmann spricht über seine zweifache Sehnen-Verletzung
Aktualisiert:
von Teleschau"SAT.1-Frühstücksfernsehen"-Moderator Daniel Boschmann gibt Einblicke in eine seiner härtesten Zeiten.
Bild: picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/SVEN SIMON
Im Moderator:innen-Team von "SAT.1-Frühstücksfernsehen" steht Daniel Boschmann für Optimismus und gute Laune. 2013 aber brachte ihn eine Sportverletzung an seine Grenzen.
Von Montag bis Freitag ab 5:30 Uhr und am Wochenende ab 9:00 Uhr
Daniel Boschmann zeigt sich als Moderator im "SAT.1-Frühstücksfernsehen" stets mit guter Laune, ist eine kleine Sportskanone. Er war Skateboarder, spielte Fußball, Tennis und betrieb "alle möglichen weiteren Sportarten". Im Podcast "1 plus 1 - Freundschaft auf Zeit" offenbarte er seiner Gesprächspartnerin Gülcan Kämps jetzt, dass ihn ausgerechnet eine Sportverletzung an seine körperlichen und psychischen Grenzen brachte.
"Ich hatte das Vertrauen in meinen Körper verloren", gestand der 44-Jährige und gab zu, dass er sich damals auch ernste Sorgen um seine berufliche Zukunft machte. Schuld daran: Er riss sich innerhalb weniger Monate zweimal die linke Achillessehne und fragte sich panisch, ob er jemals wieder "auf der Bühne von A nach B gehen" könne.
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Daniel Boschmann: "Das ist kein cooles Gefühl"
"Ich habe mir zweimal die Achillessehne gerissen, links", erzählt Daniel seiner Moderations-Kollegin Gülcan ("My Style Rocks"), als sie ihn nach früheren "Wehwehchen" befragt. "Kann ich nicht empfehlen, das ist kein cooles Gefühl."
Passiert sei es 2013, erzählt Daniel. Beim Fußballspielen in der Halle. Ohne Fremdeinwirkung, sondern beim geradeaus laufen. "Auf einmal macht es 'patsch' und liege am Boden", ruft er den Moment von damals ab, als sei es gestern gewesen. Er glaubt, von einem Mitspieler abgeräumt worden zu sein. "Im Fallen dreh ich mich noch um und will schreien 'Warum foulst du mich denn so?'" Aber da ist keiner. Im ersten Moment, glaubt er - "voller Adrenalin und leichtem Schock", dass da "bestimmt nix ist" - dann hört er, dass zwei Kumpels schon am Handy hängen und den Notarzt rufen.
Die Sehne ist an der Wade gerissen. Schuld seien, so Daniel, auch Medikamente gewesen, die er während seiner Kindheit gegen Allergien bekommen habe und die "Sehnengewebe zersetzend" gewesen seien. Und natürlich die Dauerbelastung durch seine Sportleidenschaft. "All das hat in meinem Körper zu einer Sollbruchstelle geführt."
Sehnenriss: Daniel Boschmann rief weinend seine Freundin Alina an
Daniel wird am selben Tag operiert. Es folgen neun Monate Reha und dann wieder, endlich, der erste Arbeitstag. Daniel arbeitete damals für den Radiosender "YouFM" im Hessischen Rundfunk. Nach dem Ende seiner Spätschicht ging er - sicherheitshalber noch auf Krücken - die lange Wendeltreppe in den "Goldhalle" genannten Eingangsbereich hinab.
"Und ich schwöre dir: An der letzten Stufe bin ich umgeknickt und habe mir die Achillessehne noch mal gerissen." Ein Schock. Mehrere Gedanken schossen ihm durch den Kopf, während er am Boden lag. "Schon wieder nicht arbeiten. Schon wieder eine Operation, schon wieder Reha." Und: existenzielle Sorgen um seinen Beruf. Haut das noch mal hin? Muss er auf der Bühne herum humpeln? "Die Panik war da", sagt er.
Er rief seine damalige Freundin und seit November 2017 Ehefrau Alina an, holte sie aus der Dusche. "Ich hab sie weinend, mit einem Schreikrampf, stammelnd, angerufen." Sie fuhr sofort los, traf noch vor dem Notarzt ein.
Daniel Boschmann: Zum Dank gab es Süßigkeiten für den Physiotherapeuten
Die Reha war hart. Locker weggesteckt habe er es damals nicht. "Das war damals ein depressiver Moment. Was ich richtig unterschätzt habe: dass du das Vertrauen in deinen Körper verlierst." Das Vertrauen zurückzugewinnen, sei krass gewesen.
Er ging wieder zum selben Physiotherapeuten wie nach der ersten OP. "Der hat mich echt mit feuchten Augen begrüßt." Aber es gibt ein Happy End. Und zwar ein sehr emotionales. "Als ich mich das erste Mal wieder getraut habe, joggen zu gehen, habe ich eine Packung Mon Chéri mitgenommen, weil ich wusste, dass er die mag. Und als er gesehen hat, dass ich extra zu ihm gejoggt bin, haben wir beide wirklich geheult." Vor Glück. Daniel: "Dann hat er nur noch gesagt: 'Wehe, du kommst wieder.'"
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