Zweiter Einsatz in "Tatort: Licht"

"Mr. 100 Prozent": Dadurch wurde "Tatort"-Star Edin Hasanovic erfolgreich

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von teleschau

Zielgenau und entschlossen: So ist Edin Hasanović als "Tatort"-Kommissar Hamza Kulina. So war er aber schon immer in seiner Karriere.

Bild: HR/Sommerhaus/Tatiana Vdovenko


Edin Hasanović hat einen Lauf. Jede Rolle, die er anpackt, wird zum Erfolg. Das kommt nicht von ungefähr, denn er gibt immer alles. "Einen Edin Hasanović, der auf 75 oder 80 Prozent läuft, den gibt es nicht", sagt er. Jetzt spielt er in seinem zweiten "Tatort" mit dem Titel "Licht". Erfahre mehr, über den steilen Karriereweg des neuen "Tatort"-Stars.


Sieh Edin Hasanović in "Tatort: Licht" im ARD-Livestream auf Joyn


"Alles, was ich tue, muss ich zu 100 Prozent durchziehen." Das ist die Maxime von Edin Hasanović. Damit ist der in Zvornik, Republik Bosnien und Herzegowina, geborene Schauspieler, Moderator und Entertainer gut gefahren. Derzeit spielt er in der ersten Liga, nicht nur, weil er am Sonntag, 30. November, ab 20.15 Uhr bei ARD und über Livestream auf Joyn zum zweiten Mal als Hauptkommissar Hamza Kulina im neuen Frankfurter "Tatort: Licht" ermittelt.

Die klare Haltung und die klaren Ziele reiften früh. Er war elf Jahre alt, als er den Kinderfilm "Wer küsst schon einen Leguan?" (2003) sah und danach beschloss: Ich will auch Schauspieler werden. Zwei Jahre später stellte er sich bei einer Casting-Agentur vor - und hatte eine Woche später das erste Engagement in der Tasche. Er debütierte schließlich in Thomas Langhoffs Theaterinszenierung von Botho Strauß' "Die Schändung".

Ein schöner Anfang. Aber Edin wollte mehr. Viel mehr.

Mit elf Jahren war ihm klar: "Ich will Schauspieler werden"

Als Edin 2011 Abitur machte, hatte er die ersten TV-Rollen schon hinter sich. Sein Debüt gab er 2007 in "Schloss Einstein", wo er den Gauner Dario mimte. Im selben Jahr stieg er bei "KDD - Kriminaldauerdienst" ein. 2010 spielte er in dem Fernsehfilm "Kommissarin Lucas - Aus der Bahn" einen mordverdächtigen Ganganführer.

Früh kam er auf drei "Tatort"-Einsätze, allerdings in unterschiedlichen Rollen. In "Der Wald steht schwarz und schweiget" (2012) war er neben unter anderem Frederick Lau einer der Entführer der "Tatort"-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). Ein Jahr später gab er in "Gegen den Kopf" mit Jannik Schümann zwei gewaltsame U-Bahn-Schläger, die sich in dem Berliner "Tatort" gegenseitig beschuldigen, für den Tod eines Menschen verantwortlich zu sein.

Dann kam "Schuld sind immer die Anderen". Der Film wurde zum zweiten wegweisenden in Hasanovićs Karriere. Er spielte den jungen Straftäter Ben und wurde mit Kritikerlob überschüttet. "Edin Hasanovićs Ben ist eine Wucht" und "Edin Hasanović spielt seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm bravourös und besteht seine Meisterprüfung mit einer Eins mit Sternchen" hieß es in den Medien. Edin wurde sogar für den Deutschen Filmpreis nominiert.

"Ich will das deutsche Publikum zum Kochen bringen"

Den Kritiker:innen - und auch den Casting-Agent:innen - wurde klar: Da ist einer, der mit Haut und Haaren spielt. "Einen Edin Hasanović, der auf 75 oder 80 Prozent läuft, den gibt es nicht", sagte er im Interview mit dem Mediendienst teleschau. Die Rollen wurden größer, von "Der gute Bulle" über "Skylines" bis "Im Westen nichts Neues" oder "Familie Braun", für die es sogar den Deutschen Comedypreis gab.

Hasanović offenbarte weitere Talente. 2018 und 2020 moderierte er souverän den Deutschen Fernsehpreis, er glänzte in YouTube-Videos, gründete Podcasts und wurde zu einem respektierten Partner und/oder Gegner in "Das Duell um die Welt" und "Joko & Klaas gegen ProSieben". "Es fühlt sich normal und natürlich für mich an, auf der Bühne zu stehen", betonte er im Interview mit dem Mediendienst teleschau.

2024 startete er im ZDF seine Late-Night-Show "Edins Neo Night", deren zweite Staffel 2025 lief. Eine Bühne, wie für ihn gemacht. Er habe sich "fest vorgenommen, die Regeln des deutschen Showgeschäftes, seien es nun geschriebene oder auch ungeschriebene Gesetze, zu missachten", meinte er. Er will stattdessen: Bewegung. Energie. Ausrasten. "Meine große Vision ist es, das deutsche Publikum zum Kochen zu bringen", sagt er.

Das "Tatort"-Debüt war ein Renner: 8,8 Millionen Fans schauten zu

Im teleschau-Gespräch sagte er: "Ich bin immer die Rampensau, auch wenn gerade keine Bilder aufgenommen werden und wenn keine Tonaufnahme läuft." Vererbt worden sei ihm das nicht, meinte er. Aber immerhin habe ihn seine Mutter schon früher, wenn er laut vor sich hin sang, aufgefordert: "Glasno i jasno" - "laut und deutlich".

2025 war und ist ein produktives Jahr. Nach der Late-Night-Show kam die ZDF-Dramedy "Sterben für Beginner". Und im Oktober der erste "Tatort"-Einsatz als "Guter" und nicht mehr, wie früher so oft, als "Böser". 8,83 Millionen schalteten beim Debüt von Hasanović und seiner Kollegin Melika Foroutan als Maryam Azadi in der Folge "Dunkelheit" am 5. Oktober ein - ein riesiger Erfolg und gute Vorzeichen für den zweiten Fall ("Licht") am kommenden Sonntag.

Und der Lauf von Hasanović geht weiter. Dreharbeiten für eine Serie ("Kacken an der Havel") und eine Komödie ("Das Geschenk") mit Heiner Lauterbach laufen.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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