Zuschauer:innen und Jury betroffen

Neue Regeln: Was beim "Eurovision Song Contest" 2026 anders ist

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von spot on news

Wien ist Austragungsort des nächsten "Eurovision Song Contest" 2026.

Bild: picture alliance / Harald Schneider


Die Kontroversen des letzten "Eurovision Song Contest" haben Konsequenzen: Die Europäische Rundfunkunion (EBU) verschärft die Abstimmungsregeln drastisch, begrenzt die Beteiligung der Zuschauer:innen und reformiert die Jurys.

Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat auf die heftigen Diskussionen rund um den Eurovision Song Contest 2025 reagiert und kündigt umfassende Regel-Änderungen an. "Wir haben zugehört und gehandelt", erklärt ESC-Direktor Martin Green. Die Neutralität und Integrität des Wettbewerbs habe für die EBU oberste Priorität.

Der Hintergrund der Reform ist brisant: Beim Contest im Mai in Basel hatte die israelische Teilnehmerin Yuval Raphael mit "New Day Will Rise" das Publikums-Voting klar gewonnen und landete nach der Jury-Wertung auf Platz zwei hinter Österreich. Mehrere Rundfunkanstalten - darunter aus Irland, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Island und Finnland - äußerten jedoch Zweifel am Abstimmungsergebnis und forderten eine Überprüfung.

Publikums-Voting wird eingeschränkt

Die wohl einschneidendste Änderung für die kommenden Ausgaben betrifft die Zuschauer:innen direkt: Künftig darf jeder Fan nur noch 10 statt bisher 20 Stimmen abgeben.

Zusätzlich kehren die Jurys erstmals seit 2022 wieder in die Halbfinals zurück. Im Finale wird es dann eine 50-50-Aufteilung zwischen Jury- und Publikums-Stimmen geben. Die Jurys selbst werden von fünf auf sieben Mitglieder aufgestockt - und müssen künftig eine formelle Erklärung unterschreiben, in der sie unabhängiges und unparteiisches Abstimmen zusichern.

Jury wird jünger

Eine weitere Neuerung: Erstmals werden auch Juroren im Alter von 18 bis 25 Jahren eingesetzt. Sie sollen die Attraktivität des Wettbewerbs für jüngere Zielgruppen widerspiegeln.

Besonders streng wird die Organisation künftig bei Wahlkampagnen: Teilnehmende Sender und Künstler:innen dürfen sich nicht mehr "aktiv" an Promotions-Kampagnen Dritter beteiligen, die das Abstimmungsergebnis beeinflussen könnten. Verstöße gegen diese im aktualisierten Verhaltenskodex festgeschriebene Regel werden sanktioniert.

Der Hintergrund dieser Änderung: Laut der "BBC" soll die israelische Regierung im Vorfeld der Show in der Schweiz mit bezahlten Anzeigen und staatlichen Social-Media-Accounts zur Stimmabgabe für Raphael aufgerufen haben.

Musik soll wieder mehr im Mittelpunkt stehen

Martin Green betont, die Maßnahmen sollen den Fokus wieder dorthin lenken, wo er hingehöre: "Auf Musik, Kreativität und Miteinander." Man sei zwar überzeugt, dass der Contest 2025 ein valides und gerechtes Ergebnis geliefert habe. Die Änderungen würden aber stärkere Schutzmaßnahmen bieten und sicherstellen, dass jede Stimme zähle.

Der politische Druck auf die EBU bleibt dennoch hoch: Etwa Irland, die Niederlande, Slowenien und Spanien haben bereits mit einem Boykott des ESC 2026 gedroht, sollte Israel wegen des Gaza-Kriegs nicht ausgeschlossen werden. Das Finale des nächsten Eurovision Song Contest findet am 16. Mai 2026 in Wien statt.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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