Vom Buch auf die Leinwand: Stephen Kings "The Stand" wird verfilmt

Stephen Kings "The Stand": Eine Geschichte über den Zerfall der Zivilisation

Kaum ein Werk des modernen Horrors wurde so oft angekündigt und dann doch nicht filmisch umgesetzt wie Stephen Kings Endzeitklassiker "The Stand". Über Jahrzehnte hinweg galt der Roman als nicht verfilmbar: zu komplex, zu vielschichtig, zu gewaltig.

Schon zahlreiche Studios und Regisseure sind an dieser Vorlage gescheitert - nicht zuletzt King selbst, der einst gemeinsam mit "Die Nacht der lebenden Toten"-Schöpfer George A. Romero einen Kinofilm plante, das Projekt aber aufgab. In den 1990er-Jahren entstand eine erste TV-Adaption, gefolgt von einer aufwendig produzierten Serie im Jahr 2020. Beide Fassungen erzielten Aufmerksamkeit, doch ein Wunsch der Fans blieb bislang unerfüllt: eine ernsthafte, kinotaugliche Umsetzung des Stoffs mit erzählerischer Tiefe und visueller Kraft.

Regisseur Doug Liman, bekannt für Blockbuster wie "Edge of Tomorrow" (2014) und "Die Bourne Identität" (2002), übernimmt die künstlerische Leitung dieses ambitionierten Unterfangens - nicht als Serie, sondern als eigenständiger Spielfilm.

Umso größer die Herausforderung, diesem erzählerischen Koloss gerecht zu werden - denn was sich hinter der Prämisse verbirgt, ist weit mehr als eine simple Endzeitgeschichte. Im Zentrum steht eine von einem biologischen Supervirus gezeichnete Welt. Die Überlebenden finden sich unweigerlich in zwei Lagern wieder: Jene, die der spirituellen Visionärin Mutter Abagail folgen - und jene, die sich dem mysteriösen Randall Flagg anschließen - einer charismatischen, dämonischen Figur, die bereits in einigen Werken der Horror-Ikone Stephen King auftauchte. Der Konflikt ist unausweichlich und mehr als nur ein Kampf zwischen Figuren - es ist ein Abbild menschlicher Systeme am Rand ihrer Zerstörung.

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Doug Liman plant Kino-Version von Kings Endzeit-Epos

Was Liman nun plant, überrascht: Statt die Erzählung auf mehrere Filme aufzuteilen, soll "The Stand" in einer einzigen Kinofassung realisiert werden. Laut Branchen-Berichten arbeitet das Produktionsteam derzeit an einer erzählerischen Struktur, die es ermöglichen soll, die inhaltliche Dichte des Romans zu wahren und dennoch filmisch umzusetzen - ein Balance-Akt zwischen Reduktion und Werktreue.

Paramount gibt dem Projekt hohe Priorität, ein:e Drehbuchautor:in wird derzeit gesucht. Der Auftrag gilt bereits jetzt als einer der gefragtesten in Hollywood - wohl nicht nur wegen der Vorlage, sondern auch wegen der Herausforderung, sie auf eine erzählerisch tragfähige Kinolänge zu verdichten.

Ob Doug Liman letztendlich das Kunststück gelingen wird, "The Stand" als Kinofilm glaubwürdig zum Leben zu erwecken, bleibt offen. Doch erstmals scheint der kreative Rahmen dafür realistisch und konkret. Sollte es gelingen, erwartet das Publikum nicht nur eine packende Adaption, sondern ein eindrucksvolles filmisches Ereignis - kompromisslos, bildgewaltig und voller Abgründe.

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