Demenz-Diagnose
Ehefrau Emma Heming mit ehrlichen Worten: Scheidung von Bruce Willis war eine Option
Aktualisiert:
von Peter Falan P.Bruce Willis und seine Frau Emma im Jahr 2019, drei Jahre bevor seine Krankheit öffentlich wurde.
Bild: Imago Images / UPI Photo
Wie geht es Bruce Willis zwei Jahre nach der Demenz-Diagnose? Während die Krankheit vor allem Sprache und Gedächtnis beeinträchtigt, hat seine Familie neue Wege gefunden, ihm nah zu bleiben - trotz anfänglicher Zweifel, Schwierigkeiten und neuer Wohnsituation.
Emma Heming Willis über Bruce: Mobilität, Sprachverlust und kostbare Augenblicke
Bruce Willis zeigt sich mehr als drei Jahre nach seinem Rückzug aus dem Schauspielgeschäft weiterhin erstaunlich mobil - trotz Aphasie und frontotemporaler Demenz, so seine Frau Emma Heming Willis im ABC-Special "Emma & Bruce Willis: The Unexpected Journey". "Bruce ist noch sehr mobil. Bruce ist insgesamt in wirklich guter Verfassung, wissen Sie", erklärt sie. "Es ist nur sein Gehirn, das ihn im Stich lässt … Die Sprache verschwindet, und, wissen Sie, wir haben gelernt, uns anzupassen. Wir haben eine Art, mit ihm zu kommunizieren, die einfach … anders ist."
Im US-Frühstücksfernsehen erinnerte sich Emma Heming Willis daran, wie sie erste Veränderungen bei ihrem Mann bemerkte: "Er wurde in Gesellschaft plötzlich stiller, obwohl er sonst sehr gesprächig und aufmerksam war", sagte sie. "Er schien zu verschwinden, wirkte distanziert, kühl. Ganz anders als der Bruce, den wir kennen - warmherzig und liebevoll. Diese Kehrtwende war beunruhigend und beängstigend." Doch auch heute, drei Jahre später, blitzt immer wieder seine Persönlichkeit auf. "Es sind keine ganzen Tage, aber wir bekommen Augenblicke", erklärte Heming Willis sichtlich berührt.
Sein Lachen, wissen Sie? Dieses volle, herzliche Lachen. Und manchmal sieht man dieses Funkeln in seinen Augen oder dieses typische Grinsen - und ich bin für einen Moment ganz bei ihm. Aber so schnell diese Momente kommen, so schnell vergehen sie auch wieder.
Ihre Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit hat sie in dem Buch "The Unexpected Journey" festgehalten, das am 9. September in den USA erscheint. Im November wird es unter dem Titel "Eine ganz besondere Reise" auch in Deutschland veröffentlicht.
Wie sehr Bruce Willis' Familie zusammenhält, zeigt sich auch in einem früheren Posting
Der Vatertag wird in den USA traditionell am dritten Sonntag im Juni gefeiert. Zu diesem Anlass teilte Emma Heming-Willis auf ihrem Instagram-Account frühere Bilder ihres Mannes mit seinen Töchtern. Im Post bedankt sie sich für "alle Väter, die mit einer Behinderung oder einer Krankheit leben" und sich um ihre Kinder kümmern, so gut sie es mit ihren Einschränkungen können. Im Zuge dessen hat sie nur Liebe und Lob für ihren Ehemann übrig, mit dem sie bereits über 15 Jahre verheiratet ist:
Was Bruce unseren Mädchen beibringt, geht weit über Worte hinaus. Widerstandskraft, bedingungslose Liebe und die stille Stärke, einfach da zu sein.
Die schwere Zeit, die sie und ihre Familie gemeinsam durchstehen, will die gebürtige Britin dennoch nicht unter den Tisch fallen lassen. Im Instagram-Post findet sie ehrliche, rührende Worte: "Ich bin heute zutiefst traurig. Ich wünsche mir mit jeder Zelle meines Körpers, dass die Dinge für ihn anders und für unsere Familie leichter sein könnten." Weiterhin räumt Heming Willis ein, dass sie ihre Sichtweise geändert hat. Sie kämpft nun nicht mehr gegen das Unvermeidliche an, sondern hat gelernt, es zu akzeptieren.
Zwischen Zweifel und Zusammenhalt: Emma Heming durchlebte eine schwere Zeit
Vor wenigen Tagen sprach Emma Heming Willis in einer Episode des "Oprah Winfrey Podcasts" so offen wie nie über die dunkelsten Momente ihrer Ehe mit Bruce Willis. Noch bevor die Diagnose der frontotemporalen Demenz feststand, habe sie ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, sich scheiden zu lassen. Die zunehmenden Sprach- und Persönlichkeitsveränderungen ihres Mannes hätten ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt.
"Plötzlich veränderte sich alles, und ich verstand nicht, was mit unserer Beziehung passierte", erklärte Emma. Gespräche seien kaum noch möglich gewesen, Absprachen gerieten in Vergessenheit, und Werte, die einst das Fundament ihrer Ehe bildeten, verloren für Bruce jede Bedeutung.
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Besonders alarmierend sei für sie gewesen, dass sein früheres Stottern wiederkehrte - ein Symptom, das sich der Schauspieler einst mit eiserner Disziplin abtrainiert hatte. Nach einer ersten Diagnose einer Sprachstörung 2022 brachte erst ein Jahr später die Gewissheit: frontotemporale Demenz. Seither lebt Willis, betreut von einem professionellen Pflegeteam, nicht mehr im Familienhaus, wie seine Ehefrau nun verriet.
"Zweites Zuhause": So lebt Bruce Willis heute
In der ABC-Sondersendung "Emma & Bruce Willis: The Unexpected Journey" hat Emma Heming Willis Einblicke in das Leben ihres Mannes gegeben. Dieser befindet sich in einem "zweiten Zuhause" in der Nähe, in dem er rund um die Uhr von einem Pflegeteam betreut wird. "Es ist ein Haus voller Liebe, Wärme, Fürsorge und Lachen", beschreibt sie seine aktuelle Wohnsituation. Dort würden ihn seine Familie und Freund:innen regelmäßig besuchen.
Wenn wir zu Besuch kommen, sind wir entweder draußen oder schauen einen Film. Es geht einfach darum, da zu sein und mit Bruce in Kontakt zu sein.
Dass er dort unter Betreuung lebt, sei aber keine Selbstverständlichkeit gewesen. Für sie war es "eine der schwierigsten Entscheidungen", die sie für ihren Partner treffen musste.
Der Grund, warum er nicht bei seiner Familie wohnt, sind die beiden Töchter. Das gemeinsame Familienhaus soll auf ihre Bedürfnisse ausgelegt sein, nicht auf die des Erkrankten.
Fans sind entsetzt - doch Ex-Frau Demi Moore stärkt Emma Heming den Rücken
Während manche Fans ihre Entscheidung, Bruce Willis in ein Pflegeheim zu bringen, heftig kritisieren, bekommt Emma Rückendeckung von einer Frau, die Bruce Willis über viele Jahre eng verbunden war: Demi Moore (62).
Die Schauspielerin war 13 Jahre lang mit Willis verheiratet und hat mit ihm drei erwachsene Töchter. Auch sie sprach im "Oprah Podcast" über die schwierige Situation und fand klare Worte: "Es ist schwer, jemanden, der so lebhaft und stark war, sich in einen anderen Menschen verwandeln zu sehen. Aber es ist wichtig, Erkrankte dort abzuholen, wo sie gerade stehen."
Moore betonte, wie sehr es darauf ankomme, präsent zu bleiben, statt in der Vergangenheit zu verharren. "Wenn man immer nur darüber nachdenkt, was verloren ging, erzeugt das Angst und Trauer. In der Gegenwart aber ist immer noch so viel von ihm da."
Demi Moore kann Emma Heming verstehen.
Bild: IMAGO / ABACAPRESS
Könnte Bruce Willis ein ähnliches Schicksal wie Gene Hackman ereilen?
Am 7. März hatte das Büro des Gerichtsmediziners in New Mexico bestätigt, dass der an Alzheimer erkrankte Gene Hackman am 17. Februar an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung verstorben ist.
Seine Frau, Betsy Arakawa, starb etwa eine Woche vor ihrem Mann - an einer Infektion mit dem Hantavirus. Ermittler gehen davon aus, dass Hackman aufgrund seiner Alzheimer-Erkrankung möglicherweise nicht wusste, dass seine Frau bereits verstorben war.
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Heming Willis: "Pflegekräfte brauchen ebenfalls Unterstützung"
Das traurige Schicksal von Hackman und seiner Frau zeige laut Emma Heming Willis, dass auch häusliche Pflegekräfte Unterstützung brauchen. "Sie sind unverzichtbar, und es ist unglaublich wichtig, dass wir für sie da sind, damit sie weiterhin für ihre Liebsten da sein können." In der Bildunterschrift unter dem Posting schrieb sie: "Pflegekräfte brauchen ebenfalls Unterstützung. Punkt. Aus. #supportcaregivers".
Heming Willis selbst kümmert sich um ihren Mann Bruce, seit bei ihm im März 2022 Aphasie und ein Jahr später frontotemporale Demenz (FTD) diagnostiziert wurden.
Nach der Schock-Diagnose zog sich der Schauspieler weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Seine Frau Emma setzt sich seitdem für die FTD-Forschung ein und nutzt regelmäßig ihre Plattform, um Pflegekräften Unterstützung zuzusprechen.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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