Goodbye, Sundance Kid
Hollywood-Ikone Robert Redford ist tot: Vom Sunnyboy zum Charakterdarsteller
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von Annalena GraudenzDer ewige Gentleman: Robert Redford bewies zeitlebens Stil und eine klare Haltung.
Bild: Imago
Er war das Gesicht einer Ära. Jetzt ist Robert Redford im Alter von 89 Jahren verstorben. Der Schauspieler, Regisseur und Produzent prägte die Traumfabrik über Jahrzehnte wie kaum ein anderer - ob als Revolverheld, Umweltaktivist oder Oscar-prämierter Filmemacher.
Robert Redford stirbt im Alter von 89 Jahren
Die Todesmeldung des "Unbeugsamen" wurde durch die Tageszeitung "New York Times" unter Berufung auf seine Sprecherin mitgeteilt. Er soll in seinem Zuhause in Utah im Schlaf verstorben sein. Mehr Details zur Todesursache sind bislang nicht bekannt.
Ein Hollywood ohne Robert Redford? Schwer vorstellbar. Der 1936 geborene Kalifornier gehört zu den Ikonen des amerikanischen Kinos - als wäre er schon immer da gewesen. Sein Name steht für Filmklassiker, die Generationen überdauern und bis heute begeistern.
Dabei war sein Weg an die Spitze alles andere als einfach: Redfords Karrierebeginn war holprig - der Erfolg kam später, dafür umso eindrucksvoller.
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Vom Sunnyboy zum Charakterdarsteller
Blondes Haar, markantes Kinn, ausdrucksstarker Blick - Robert Redford war in den 1970er-Jahren der Inbegriff eines Traummannes. In Kultfilmen wie "Zwei Banditen", auch bekannt als "Butch Cassidy and the Sundance Kid" oder "Die Unbestechlichen" zeigte er, dass er nicht nur gut aussah, sondern auch grandios spielen konnte. Gemeinsam mit Paul Newman bildete er eines der legendärsten Duos der Filmgeschichte.
Doch bevor die beiden zu gefeierten Leinwandhelden wurden, wartete Redford jahrelang auf seinen Durchbruch. Nach Erfolgen am Broadway hatte er seinen ersten TV-Auftritt in einer Episode der Serie "Maverick". 1962 folgte dann sein Kinodebüt im US-amerikanischen Kriegsfilm "Hinter feindlichen Linien", der jedoch hinter den Erwartungen blieb. Auch die nächsten Jahre floppten alle Produktionen, an denen er beteiligt war.
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Ende der 1960er-Jahre kam endlich der Ruhm
Erst 1967 konnte er ein breites Kinopublikum in der Komödie "Barfuß im Park" auf sich aufmerksam machen, bevor er dann zwei Jahre später seinen verdienten Triumph feierte. Mit "Zwei Banditen" wurde er als Außenseiter mit Woodstock-Flair und sympathischer Antiheld endgültig zum Superstar. In den folgenden Jahren brillierte er in bis heute gefeierten Filmen wie "Der Clou" (1973), für den er seine einzige Oscar-Nominierung als Schauspieler erhielt. Aber auch "Die Unbestechlichen" (1976), "Jenseits von Afrika" (1985) und "Der Pferdeflüsterer" (1998) waren Kassenschlager.
Eine Hollywood-Legende - auch hinter der Kamera
Nach der Anerkennung seiner schauspielerischen Leistung bewies Redford 1981, dass er nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera genial war: Für "Eine ganz normale Familie" wurde er mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet. "Regisseur zu werden, hatte für mich viel mit Kontrolle zu tun. Als Schauspieler hatte ich das Gefühl, dass es einen Teil in mir gab, den ich noch nicht nutzte. Ich wollte mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung haben", sagte er einmal über die Entscheidung, auch hinter der Kamera aktiv zu werden. Später folgten Klassiker wie "Aus der Mitte entspringt ein Fluss" und "Quiz Show", für den er ebenfalls mit einem Oscar als bester Regisseur nominiert wurde. Er schaffte große Gefühle, große Bilder - einfach ganz großes Kino.
In der Filmbranche und privat engagiert
Redford war nicht nur erfolgreicher Schauspieler und Regisseur, er gründete das bis heute prestigeträchtige "Sundance Film Festival" - ein Mekka für Independent-Filme. Benannt wurde es nach seiner ersten Rolle in "Butch Cassidy and the Sundance Kid". Neben seinem Einsatz für die Filmbranche setzte er sich zeitlebens für den Umwelt- und Naturschutz ein. Nicht aus Image-Gründen, sondern aus Überzeugung. Er war Teil des Beraterstabs der Meeresschutzorganisation "Sea Shepherd" und forderte immer wieder öffentlich dazu auf, Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu ergreifen.
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Vom Alkoholmissbrauch zum persönlichen Happy-End
Dass Redford einmal so erfolgreich werden würde, war nach seiner High-School-Zeit nicht abzusehen. Kurz nachdem er aufgrund seines Baseball-Talents 1955 ein Stipendium für die University of Colorado Boulder erhalten hatte, verstarb seine Mutter. Ein herber Schlag, den Redford nur schwer verkraften konnte. Seine sportlichen und schulischen Leistungen verschlechterten sich, er fing an zu trinken und verlor das Stipendium. Nach Jahren mit kleineren Jobs auf Ölfeldern und als Straßenmaler fand er jedoch seinen Weg zur Schauspielerei - der Rest ist Geschichte.
Auch später musste er Tiefschläge verkraften. Mit seiner ersten Ehefrau Lola Van Wagenen, einer Historikerin und Aktivistin, bekam er vier Kinder. Sein Sohn Scott starb kurz nach der Geburt am plötzlichen Kindstod und sein Sohn James im Alter von 58 Jahren an Krebs.
Mit seiner zweiten Frau, der deutschen Malerin Sibylle Szaggars, lebte er bis zu seinem Tod ein zurückgezogenes Leben, abseits der Hollywood-Schickeria. Die beiden heirateten 2009 im Hamburger Hotel Louis C. Jacob.
Ein stiller Abschied - ganz in seinem Sinn
Robert Redford hatte sich in den letzten Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seinen Abschied vom Schauspiel verkündete er 2018 ohne großes Drama. Jetzt ist er für immer gegangen. Hollywood verliert einen Gentleman - und die Welt einen echten Charakterdarsteller.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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