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True-Crime-Fall Rebecca Reusch: Hobby-Detektive rollen den spannenden Vermisstenfall neu auf

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Suche nach Rebecca Reusch geht weiter

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Als die Polizei im Oktober 2025 mit Baggern, Hunden und Drohnen in Brandenburg anrückt, sind auch Hobby-Detektive vor Ort. Sie filmen, posten, streamen und glauben, sie könnten die Spur finden, die die Polizei seit über sechs Jahren sucht: die Spur der vermissten Rebecca Reusch.

Hobby-Detektive sind zurück

Am 18. Februar 2019 verschwindet die 15-jährige Rebecca aus Berlin-Neukölln spurlos. Sie hatte bei ihrer Schwester und deren Mann übernachtet - am Morgen war sie weg. Kein Handy, keine Zeugin, keine Spur - nur der pinkfarbene Renault Twingo der Familie wird später auf der Autobahn Richtung Polen gesichtet. Am Steuer wohl ihr Schwager, der seither unter Verdacht steht, jedoch seine Unschuld beteuert.

Der Fall wurde zu einer der bekanntesten True-Crime-Storys Deutschlands - und Geburtsstunde der deutschen "Websleuths". Mit diesem Begriff werden Laienermittler, die online Spuren analysieren und Theorien austauschen, mittlerweile bezeichnet

Nach sechs Jahren gibt es im Fall Rebecca nun endlich Bewegung: Im Oktober 2025 durchsuchten 115 Beamt:innen Grundstücke in Brandenburg. Es wurden Spuren gesichert, deren Bedeutung noch unklar ist. In Online-Foren flammt sofort neue Hoffnung auf: Karten, Videos, Theorien - alles beginnt von vorn.

Rebecca Reusch: Zwischen Mitgefühl und Mysterium

"Ich und ein paar Leute suchen seit Jahren Stellen ab, an denen man was verschwinden lassen könnte", erzählt ein Mann aus Brandenburg gegenüber der Zeitung "Frankfurter Allgemeine", während hinter ihm Polizeiwagen die Straße sperren. Er will kein Detektiv sein, sagt er, nur helfen. Es sei "ein zeitintensives Hobby", so der Mann weiter.

Viele von ihnen handeln aus echter Anteilnahme. Der Wunsch zu helfen, treibt sie an - die Hoffnung, etwas zu finden, das endlich Licht ins Dunkel bringt. Andere fasziniert das Rätsel selbst. Der Fall Rebecca, so sagen Medienwissenschaftler:innen, vereint beide Triebfedern: Mitgefühl und Mysterium.

Alles bleibt Spekulation

Dr. Anne Ganzert, Medienwissenschaftlerin an der Universität Marburg, erforscht genau diese Dynamik. Ihr Forschungsprojekt untersucht, wie Laien im digitalen Raum zusammenarbeiten, Hypothesen prüfen und Wissen kollektiv erzeugen.

Das sei nicht nur Internet-Spielerei, erklärt sie gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen". In den Foren passiere echte Gruppenarbeit. Menschen würden sich organisieren, kritisch diskutieren, sich gegenseitig korrigieren. Das sei eine Art Schwarm-Intelligenz - allerdings ohne professionelle Kontrolle.

Ein Beispiel: In einem Forum zum Fall Rebecca schreibt jemand, der Hauptverdächtige sei auf der Autobahn geblitzt worden. Sekunden später korrigiert ein anderer: "Moment, das war keine Radarfalle, sondern eine Kennzeichenerfassung." Fehler, die in klassischen Kommentarsektionen stehen bleiben würden, werden hier schnell ausgebügelt. Trotzdem - und das ist der kritische Punkt - bleibt es Spekulation.

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