Nach dem UN-Bericht zur Klimakrise

Drohende Apokalypse oder gibt es noch Hoffnung? "Maithink X" "große Weltuntergangs-Show"

Aktualisiert:

von Claudia Frickel

Mai Thi Nguyen-Kim moderiert am 9. November die erste Ausgabe der "Großen Weltuntergangs-Show".

Bild: ZDF und Ben Knabe


Passend zur Weltklimakonferenz warnen die Vereinten Nationen vor einem drastischen Anstieg der Erderwärmung auf 2,8 Grad Celsius. "Maithink X - Die Show" widmet sich der drohenden Apokalypse humorvoll und wissenschaftlich: Zwei Promi-Teams kämpfen sich mit skurrilen Spielen und sarkastischen Quizfragen durch düstere Zukunftsszenarien - und suchen nach Hoffnungsschimmern.

Klimakrise: Wie dramatisch ist die Lage auf der Welt?

Die Erde steuert bis zum Ende des Jahrhunderts auf 2,8 Grad Celsius Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit zu, heißt es im "Emissions Gap Report 2025", den die Vereinten Nationen (UN) gerade veröffentlichten.

Eigentlich verpflichtete sich die Weltgemeinschaft 2015 in Paris, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Sehr wahrscheinlich werde diese Schwelle schon im nächsten Jahrzehnt dauerhaft und unumkehrbar überschritten, so die UN. Setzen die Länder ihre versprochenen Ziele um, liegt die Prognose bei 2,3 bis 2,5 Grad. Die Vereinten Nationen bringen ihren Bericht jedes Jahr kurz vor der Weltklimakonferenz heraus, die diesmal in Belém in Brasilien stattfindet.

Steigende globale Temperaturen, ansteigender Meeresspiegel, mehr Extremwetter-Ereignisse: Die Klimakrise verschärft sich weltweit immer mehr. 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen, meldet die Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Im globalen Durchschnitt liegt die Lufttemperatur jetzt knapp 1,54 Grad über dem Mittelwert von 1850 bis 1900. Es besteht eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Jahr zwischen 2025 und 2029 noch wärmer als 2024 sein wird.

Steigende Temperaturen destabilisieren das globale Wettersystem. Darum nehmen die Häufigkeit und Intensität von extremen Wetterkatastrophen weltweit deutlich zu. Allein dieses Jahr gab es:

  • Hitzewellen in Thailand, Vietnam und Indien mit Rekordtemperaturen über 45  Grad, mehrere Wochen mit über 40  Grad in Spanien, Italien und Griechenland, extrem heiße Sommermonate in Australien

  • Waldbrände in Kanada (bei denen Rekordflächen verbrannten), in Griechenland, Italien, der Türkei sowie Buschfeuer in Australien

  • Überschwemmungen in Kalifornien und im Mittleren Westen der USA sowie in Kenia, Uganda und im Sudan in Ostafrika, außerdem in Polen

  • Dürren in Ostafrika, Südamerika, den USA und Europa

  • Stürme: mehrere schwere Hurrikans in der Karibik und im Golf von Mexiko, starke Taifune in Südostasien und überdurchschnittlich viele Zyklone im Indischen Ozean

Das Verdrängen dieser Tatsachen hilft nicht, aber die Beschäftigung damit ist frustrierend. Überdies gibt es neben der Klimakrise weitere Bedrohungen für Menschheit und Erde, etwa Kriege, Aufrüstung und das Erstarken von Populismus.

Die Wissenschaftsshow "Maithink X" wählt einen neuen Ansatz: Sie geht die Krise sarkastisch-fröhlich an - und spielerisch. Unter Anleitung von Showmasterin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim treten zwei Promi-Teams gegeneinander an. Dabei sind Comedian Parshad, Moderator Louis Klamroth, Schauspieler Michael Kessler und Satirikerin Sarah Bosetti. Auf sie warten schräge Herausforderungen und bissige Quizrunden. Das Ziel: unseren Untergang verstehen und "vielleicht ein kleines Fünkchen Hoffnung" erspielen.

In der "großen Weltuntergangsshow" stellen sich Parshad (l.), Louis Klamroth (2. v. l.), Michael Kessler (2. v. r.) und Sarah Bosetti (r.) außergewöhnlichen Herausforderungen, bei denen Köpfchen, Teamgeist und schnelle Entscheidungen gefragt sind.

Bild: ZDF und Ben Knabe


Klimakrise: Gibt es überhaupt noch Hoffnung?

Einige Hoffnungsschimmer gibt es inmitten all der schlechten Nachrichten zur Klimakrise tatsächlich. Im vergangenen Jahr sagte der UN-Bericht eine Erderwärmung von 3,1 Grad voraus. Die Prognose hat sich also leicht verbessert, auch wenn sie immer noch schlecht ist.

Laut der Vereinten Nationen ist es "gerade noch" möglich, die globale Erwärmung bis 2100 auf 1,5 Grad zu begrenzen. Doch dafür muss die Welt die Emissionen von Treibhausgasen schneller und umfassender reduzieren.

Die Aufgabe sei zwar gewaltig, heißt es im Bericht. Die Fortschritte der letzten zehn Jahre "zeigen, dass eine drastische Reduzierung der Emissionen sowohl möglich als auch wünschenswert ist."

Warum kann die Erderwärmung für mehr Extremwetter sorgen?

Wieso werden eigentlich durch die Klimakrise extreme Wetterereignisse wahrscheinlicher? Die Zusammenhänge sind komplex. Erwärmt sich die Atmosphäre, kann die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen. Pro Grad steigt die Speicherfähigkeit um sieben Prozent, so die Helmholtz-Gemeinschaft, die sich mit Klimaforschung befasst. Dadurch kann mehr Niederschlag fallen.

Auch die Ozeane erwärmen sich. Sind die Wassertemperaturen höher, kann mehr Wasser verdunsten, was ebenfalls zu stärkeren Regenfällen an Land führt. Die Verdunstung beeinflusst die Energie im Wasserkreislauf, was für intensivere Wirbelstürme sorgen kann.

Zudem schwächt sich der Jetstream ab, ein Starkwindband auf der Nordhalbkugel, das maßgeblich das Wetter in Europa, Nordamerika und Asien beeinflusst. Der Grund: Die Arktis erwärmt sich deutlich schneller als andere Regionen. Das verringert den Temperaturunterschied zwischen Äquator und Pol. Er ist es, der den Jetstream antreibt. Dadurch verliert dieser an Kraft. In der Folge halten Wetterlagen länger an, auch extreme Hitze, Dürre oder Dauerregen.

Sieben neue "MaiThink X"-Folgen in diesem Herbst

"MaiThink X - Die Show" beschäftigt sich bis 9. November wöchentlich mit neuen Themen. Zuschauen kannst du immer sonntags um 22.15 Uhr bei ZDFneo oder im kostenlosen Livestream auf Joyn.


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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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