Von "heute-show" zu neuer Show
Lutz van der Horst lässt es in der Neuauflage von "Nicht nachmachen!" krachen
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von Linn P.Komiker Lutz van der Horst ist Teil des neuen Moderatorenteams für die Neuauflage von "Nicht nachmachen!".
Bild: ZDF und Ben Knabe
Dreizehn Jahre nach der letzten Staffel kehrt die Kultshow "Nicht nachmachen!" zurück. In der Neuauflage mit dabei ist neben Mai Thi Nguyen-Kim und Fabian Köster auch Comedian und Autor Lutz van der Horst. Im Interview spricht er über die Herausforderungen seiner neuen Rolle und die Freude daran, Dinge in die Luft zu jagen.
Zum Jahresende darf's krachen: "Nicht nachmachen!" am 31. Dezember um 20:15 Uhr
Sie treten bei "Nicht nachmachen!" in die Fußstapfen von Wigald Boning und Bernhard Hoëcker. Wie fühlen Sie sich als Nachfolger und was möchten Sie anders machen?
Lutz van der Horst: Es sind natürlich große Fußstapfen, in die wir da treten. Wir sind alle drei große Fans vom Original, also den ersten beiden Staffeln und wir sind wirklich total stolz, dass wir das jetzt machen dürfen. Aber es sind drei neue Gesichter und dementsprechend wird es natürlich etwas anders aussehen. Wir haben die Staffel in einem riesigen Haus gedreht, das früher mal ein Kloster war, danach ein Krankenhaus und jetzt komplett verlassen ist. Das heißt, wir haben eine Wahnsinnskulisse und wir hatten unglaublich viel, was wir kaputt machen konnten. Da haben wir uns ausgetobt.
Die Dreharbeiten sind bereits vorbei. Was war einer Ihrer Lieblingsmomente?
Lutz van der Horst: Ich habe schon erwartet, dass es sensationell wird, aber nicht in diesem Ausmaß. Durch dieses riesige Gebäude, die vielen Zimmer und den ganzen Platz haben wir es richtig krachen lassen. Wir hatten zum Glück auch die Narrenfreiheit seitens des Besitzers, dass wir alles kaputt machen durften, so wie den alten Außenpool, der eigentlich zubetoniert war, den wir aber zum Austoben wieder freilegen durften. Wir haben Zeitlupen gedreht, in denen man sich echt verlieren kann. Und so krass diese Explosionen auch sind, umso schöner sind die Zeitlupen.
Chemie-Expertise und Lieblingspolitiker
Es gab keinen Unfall? Alle Finger sind drangeblieben?
Lutz van der Horst: Ja. Zum Glück waren Experten und Sprengstoffspezialisten vor Ort, die das immer gut abgesichert haben. Natürlich gab es den einen oder anderen Moment, in dem trotzdem hätte was schief gehen können, weil wir irgendwas in unserer Naivität nicht beachtet haben. Aber es ist zum Glück alles gut gegangen. Ich habe nur eine kleine Brandblase an meinem Zeigefinger.
Wie war es für Sie, das Wissen aus dem Chemieunterricht wieder herauszukramen und anzuwenden?
Lutz van der Horst: Ein paar Dinge habe ich wieder erkannt, wie zum Beispiel Thermit. Damit kann man Explosionen verursachen, nur, dass in der Schule natürlich ganz wenig Pulver verwendet wurde. Bei "Nicht nachmachen" durften wir das Pulver kilosweise in die Luft jagen – quasi Chemieunterricht XXL. Das hat mir wirklich viel besser gefallen als in der Schule. Aber ich war immer froh, dass Mai Thi dabei war, weil sie gelernte Chemikerin ist. Die 4, die ich damals in Chemie hatte, hätte für das alles nicht ausgereicht.
Was macht mehr Spaß: Dinge kaputt machen oder Politiker:innen zu nerven?
Lutz van der Horst: Auf jeden Fall Dinge kaputt machen. Das ist einfach wunderschön.
Haben Sie einen oder eine Lieblingspolitiker:in?
Lutz van der Horst: Ich mag die Politiker:innen am meisten, die mit mir reden. Es ist ein echter Vorteil, wenn die auch Bock auf mich haben. Noch besser ist, wenn sie selbst Humor mitbringen, dann teilt man sich die Arbeit. Davon gibt es in allen Parteien welche. Von Lauterbach über Söder bis hin zu Claudia Roth. Da sind viele lustige und auch besondere Menschen dabei.
Aktueller Karriere-Umschwung
Ihr Roman "Konfetti-Blues" ist am 3. November erschienen. Wie war der Wechsel vom TV hin zur Literatur?
Lutz van der Horst: Verrückterweise habe ich fast vor 20 Jahren angefangen, das Buch zu schreiben. Da ging es mir echt scheiße. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, wie ich meinen Traum, ins Fernsehen zu kommen, umsetzen könnte und stand eigentlich mit nichts da. Also fing ich an, das Buch zu schreiben. Ich musste einfach alles aufschreiben und rauslassen, das war ein bisschen wie Therapie. Deswegen gibt es viele biografische Bezüge. Der Hauptdarsteller in dem Buch, Max, hat ähnliche Probleme, wie ich es damals hatte. Es ist ein lustiges Buch, hat aber auch seine dramatischen Momente.
In Ihrem Buch geht es viel ums Scheitern. Welche Rolle spielt Scheitern aus Sicht eines Comedians?
Lutz van der Horst: Ich glaube, Scheitern ist wichtig, weil wenn immer alles glatt laufen würde, kann man sich auch nicht verbessern. Ich glaube sogar, dass das nicht nur auf das Scheitern, sondern auch auf den Schmerz zutrifft. Ich habe das Buch geschrieben, als es mir schlecht ging. Ich glaube, dass guter Humor auch immer aus Schmerz entsteht und aus der Erfahrung, wie man Schmerz überwindet. Ich habe das Gefühl, dass Leute, die immer gut drauf sind, meistens auch nicht lustig sind. Die sind zwar sehr fröhlich, aber die bringen dich nicht zum Lachen.
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