"Selbstverständliche Demokratie"

Thore Schölermann im "SAT.1-Frühstücksfernsehen": Darum unterstützt er die Wehrpflicht

Veröffentlicht:

von Lars-Ole Grap

Thore Schölermann appelliert an die Jugend, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.

Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen


Die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland nimmt angesichts der aktuellen geopolitischen Lage an Schärfe zu. Eine prominente Stimme in dieser Diskussion ist Thore Schölermann, der im Interview beim "SAT.1-Frühstücksfernsehen" für das gesellschaftliche Engagement bei der Bundeswehr eintritt.


Hier kannst du dir den ganzen Clip aus der Sendung anschauen


Thore Schölermann warnt: "Wir müssen die Demokratie verteidigen können"

Beim "SAT.1-Frühstücksfernsehen" warnt Moderator und Schauspieler Thore Schölermann eindringlich: "Wir müssen die Demokratie verteidigen können." Er sieht die Demokratie in Deutschland aktiv bedroht. Schölermann, selbst aktiver Reservist und ehemaliger Panzerfahrer, kann die ablehnende Haltung vieler junger Menschen gegenüber einem Dienst für ihr Land nicht nachvollziehen.

Laut aktuellen Umfragen lehnen über 60 Prozent der 18- bis 29-Jährigen den Wehrdienst ab, eine Haltung, die der Familienvater als "peinlich für eine ganze Generation" empfindet. Seine Kritik zielt darauf ab, dass diese Generation offenbar nicht mehr bereit sei, für ihre "selbstverständliche Demokratie" einzustehen und sich dafür auch "im Zweifel die Finger dreckig zu machen."

Dabei geht es Schölermann nicht nur um den Wehrdienst in Uniform, sondern um die grundlegende Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Er betont, dass Deutschland im europäischen Vergleich eines der Länder sei, das seinen Bürger:innen am wenigsten an gesellschaftlicher Leistung abverlange, im Gegensatz zu Ländern wie der Schweiz oder Österreich. Er sieht den Dienst - militärisch oder zivil - als essenziell für die Erfüllung einer gesellschaftlichen Pflicht.


"Peinlich gegenüber den Generationen vor uns": Schölermann ruft zu neuer Pflichtbereitschaft auf

Für Schölermann ist eine Dienstpflicht weit mehr als ein politisches Reizthema: Sie steht für grundlegenden Respekt. Er macht deutlich, dass junge Menschen bereit sein müssten, ihre Zeit für einen derartigen Dienstes aufzubringen. Dahinter stehe für ihn auch die Anerkennung jener Berufsgruppen, die tagtäglich für Sicherheit und Bürgerrechte einstehen. Besonders entschieden wendet er sich gegen jede Form der Abwertung: Soldat:innen und Polizist:innen seien keine Aggressoren, sondern "Leute, die für unsere Sicherheit sorgen".

Gleichzeitig zeigt sich Schölermann bewusst, wie befremdlich es wirkt, sich im Jahr 2025 wieder intensiver mit Fragen rund um Wehr- und Ersatzdienste auseinandersetzen zu müssen. Dennoch hält er eine grundsätzliche Bereitschaft zur Verteidigung für unverzichtbar. Mit Blick auf die Geschichte appelliert er eindringlich an das Verantwortungsgefühl der Gesellschaft und bezeichnet es als "peinlich den Generationen vor uns gegenüber", die für die heutige Demokratie ihr Leben gelassen haben. Jede Generation müsse bereit sein, ihren Beitrag zur Freiheit zu leisten - ob im militärischen Bereich oder in sozialen Diensten. Nur so könne die Demokratie dauerhaft bestehen.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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