Vom "Tatortreiniger" zu "Ernie": Was Bjarne Mädel vor und nach "Stromberg" gemacht hat

Als "Ernie" hatte Bjarne Mädel unter seinem fiesen Chef Stromberg in der gleichnamigen ProSieben-TV-Serie besonders zu leiden. Die Rolle allerdings erwies sich als Segen für Darsteller Bjarne Mädel. Denn der 57-jährige Hamburger startete damit als Schauspieler richtig durch.

Neuer "Stromberg"-Film im Kino

Im Kino geht die Geschichte um Stromberg und "Ernie" jetzt weiter: Am 4. Dezember 2025 startet "Stromberg - Wieder alles wie immer". Auf Joyn läuft aktuell der erste Kinofilm "Stromberg - der Film" und alle fünf Staffeln der Serie mit Bjarne Mädel und Christoph Maria Herbst.

Vom "Tatortreiniger" zum Ernie: Erfolgsrollen von Bjarne Mädel

Spulen wir aber noch einmal zurück: Vor "Stromberg" hatte der bekennende HSV-Fan Mädel in einer Handvoll Produktionen mitgespielt. Seit sich die Serie als Kritiker- und Publikumserfolg 2005 etablierte, war Mädel in bislang über 40 Spielfilmen für TV und Kino und in über 20 TV-Serien zu sehen.

Einige davon waren für Mädel sogar noch erfolgreicher als "Stromberg". So erhielt er für die Titelrolle in der Comedy-Serie "Der Tatortreiniger", die er von 2011 bis 2018 in 31 Folgen spielte, gleich zweimal den Grimme-Preis sowie den Deutschen Comedypreis.

Von skurrilen Aushilfsjobs zum Schauspiel

Bjarne Mädel brauchte einige Zeit, bis er sich für die Schauspielerei entschied. Nach dem Abi jobbte er in Kalifornien als Bauarbeiter und Putzmittelvertreter, um sich das Studium von Weltliteratur und kreativem Schreiben zu finanzieren. Später studierte er Theaterwissenschaft und Literatur in Erlangen, bevor er von 1992 bis 1996 an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg den Beruf des Schauspielers lernte.

Seine körperbetonten Nebenjobs (er hatte auch mal einen Sommer am Hamburger Hafen gejobbt) zahlten sich spätesten bei der NDR-Serie "Der Tatortreiniger" aus, wodurch er zumindest im norddeutschen Raum Kultstatus erlangte. Noch häufiger, insgesamt in 39 Folgen der TV-Serie und in der Spielfilmversion, war er als gutmütiger Dorfpolizist Dietmar Schäffer im ARD-Schmunzelkrimi "Mord mit Aussicht" zu sehen.

Für Aufsehen sorgte auch seine Mitwirkung an der Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)", in der Mädel eine Staffel lang den Drogendealer Jakob "Buba" Otto spielte - so überzeugend, dass der Figur (mit Mädel als Darsteller) 2022 ein eigener Spielfilm ("Buba") gewidmet wurde.

Hörspielsprecher, Autor, Regisseur: Bjarne Mädel ist vielseitig unterwegs

Mädel spielte Episodenrollen in großen deutschen Serien, war dreimal im "Tatort" am Start, hatte Gastrollen in "Donna Leon" und "Küstenwache" und spielte im Dreiteiler "Unterleuten - Das zerrissene Dorf".

Mädel, der an über 40 Hörspielproduktionen beteiligt war und 2011 den Gedichtband "Glück reimt sich nicht auf Leben: Na ja, so ist das eben" veröffentlichte, erhielt nach "Stromberg" über 40 nationale und internationale Auszeichnungen. Insgesamt gewann er allein sechsmal den Grimme-Preis. Neben den beiden "Tatortreiniger"-Ehrungen erhielt er sie für die Rollen in der Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)" sowie für die Spielfilme "Geliefert" und die beiden Sörensen-Filme "Sörensen hat Angst" und "Sörensen fängt Feuer". In den beiden letztgenannten ARD-Spielfilmen um den an einer Angststörung leidenden Kriminalhauptkommissar führte Mädel selbst Regie.

Weitere Highlights in seinem Schaffen sind der Kinofilm "25 km/h", für den Mädel mit dem Bambi ausgezeichnet wurde, und die Romanverfilmung "Tage des letzten Schnees". Darin spielt Mädel einen Bankier, der in Mordverdacht gerät. Wie wandlungsfähig Mädel in seinen Rollen ist, zeigte er in der schwarzhumorigen Polizeikomödie "Faking Bullshit - Krimineller als die Polizei erlaubt!", in der er einen Obdachlosen spielt. "Faking Bullshit" wie auch den Spielfilm "Mord mit Aussicht" gibt es kostenlos auf Joyn.

Bjarne Mädel und Olli Dittrich machen gemeinsame Sache

Mädel spielte natürlich im ersten "Stromberg"-Film (2014) mit. Dieser ist aktuell auf Joyn zu sehen. Am 4. Dezember startet die Kino-Fortsetzung "Stromberg - Wieder alles wie immer", natürlich ebenso mit Mädel als Ernie.

Weitere sechs Tage darauf, am 10. Dezember, spielt Bjarne Mädel in "Prange - Man ist ja Nachbar" die Titelrolle in einem der "schönsten Weihnachtsfilme, die das deutsche Fernsehen in den letzten Jahren schuf", wie die Medienagentur teleschau feststellte. Prange lebt in einem großen Mietshaus im Erdgeschoss, mit dem Nebeneffekt, dass die Paketauslieferer meist bei ihm klingeln. Deshalb ist Prange als hilfsbereiter Nachbar permanent im Haus unterwegs, um die Pakete an den Mann oder die Frau zu bringen.

Hier agiert neben Katharina Marie Schubert auch Olli Dittrich. Den kennt Mädel schon bestens aus Dittrichs Kultserie "Dittsche", in der Mädel mehrmals zu Gast war, zuletzt in Staffel 18. Alle 20 Staffeln der Serie gibt es auf Joyn und natürlich auch die Folgen mit Bjarne Mädel als Gaststar.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.