Der Bär ist los

"Cocaine Bear": Steckt hinter dem Film eine wahre Geschichte?

Aktualisiert:

von Annalena Graudenz

Keri Russell (Sari) flieht in "Cocaine Bear" vor einem gewalttätigen Bären, der unter Drogeneinfluss steht. Beruht der Horrorfilm auf wahren Ereignissen?

Bild: picture alliance / PictureLux/Pat Redmond/Universal


Ein Schwarzbär auf Kokain, ein tödlicher Fallschirmsprung und hilflose Menschen in einem Nationalpark: Was wie eine absurde Filmidee wirkt, hat einen realen Kern. Wie viel Wahrheit steckt im Film "Cocaine Bear"?

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Auf den ersten Blick wirkt die Zusammenfassung von "Cocaine Bear" einfach skurril und sehr realitätsfern. Der Film erzählt die Geschichte eines missglückten Drogenschmuggels. Aus Angst vor einer Verhaftung sieht sich ein Schmuggler gezwungen, mitten über einem Nationalpark mit seiner Fracht aus einem Flugzeug zu springen - da sein Fallschirm jedoch nicht aufgeht, überlebt er seinen Stunt nicht.

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Davon handelt der Film "Cocaine Bear"

Was danach passiert, sprengt jede Vorstellungskraft: Das Unglück wird noch für weitere Menschen und Tiere weitreichende Auswirkungen haben. Ein Schwarzbär findet die Drogen, konsumiert das Kokain und verwandelt sich in ein rasendes Monster.

Natürlich bleibt das Verschwinden der teuren Ware nicht lange unbemerkt. Daher machen sich die beiden Gangster Daveed (O’Shea Jackson Jr.) und Eddie (Alden Ehrenreich) auf die Suche nach den verlorenen Drogen. Zeitgleich versucht Krankenschwester Sari (Keri Russell) ihre Tochter Dee Dee zu finden und Rangerin Liz (Margo Martikdale) um ihren Park und das Überleben kämpft - ebenso wie einige Teenager, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind und sich besser von der brenzligen Situation hätten fernhalten sollen.


Wie viel von "Cocaine Bears" Handlung ist wirklich passiert?

So verrückt diese Geschichte auch klingt: Die Idee hinter "Cocaine Bear" beruht auf einem realen Vorfall aus dem Jahr 1985. Der Drogenschmuggler Andrew C. Thornton II - ein ehemaliger Drogenbeamter und Anwalt - war gezwungen, während eines Flugs über den US-Bundesstaat Georgia mehrere Päckchen Kokain aus seinem Flugzeug zu werfen. Kurz darauf sprang er mit seinem Fallschirm hinterher, verfing sich jedoch und stürzte im freien Fall zu Boden. Der US-Amerikaner überlebte den Aufprall nicht.

Drei Monate später wurde im Chattahoochee-Oconee National Forest im Norden Georgias ein toter Schwarzbär entdeckt, neben ihm aufgerissene Kokainpakete. Untersuchungen ergaben, dass das Tier eine tödliche Dosis der Drogen zu sich genommen hatte. Von einem blutrünstigen Amoklauf des Tieres wie im Film gab es jedoch keine Spur. Der Bär starb an einer Überdosis, ohne zuvor Menschen verletzt zu haben.

Der Schwarzbär - später von der Öffentlichkeit auch humorvoll Pablo Eskobear genannt - wurde nach seinem Fund ausgestopft und kann bis heute in der Kentucky Fun Mall in Lexington besichtigt werden.

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Fiktion trifft auf Realität

Auch wenn "Cocaine Bear" auf einer wahren Begebenheit beruht, sind die Einzelheiten und Erzählstränge doch fernab von der Realität. Regisseurin Elizabeth Banks ("Pitch Perfect 2") inszenierte die Story mit schwarzem Humor, viel Blut und einem kreativ-verrückten Drehbuch von Jimmy Warden. Im Film mutiert der Bär zum unaufhaltsamen Rächer des Waldes, der Tourist:innen, Teenager:innen und die Polizist:innen Georgias attackiert.

Hollywood hat sich also mal wieder eine wahre Vorlage geschnappt und ein fiktives Meisterwerk daraus kreiert. "Cocaine Bear" ist eine Horrorkomödie mit einem Hauch Realität und einer Menge Wahnsinn.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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