True Crime vs. Fiktion
True Crime: So hängen die Serienkiller Ted Bundy und Ed Gein wirklich zusammen
Aktualisiert:
von Lars-Ole GrapWas haben die beiden Serienmörder miteinander zu tun?
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In der neuen "Monster"-Staffel vereint Ryan Murphy zwei der berüchtigtsten Serienmörder der USA: Ed Gein und Ted Bundy. Beruht diese Begegnung auf wahren Ereignissen oder ist sie reine Fiktion?
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Ed Gein und Ted Bundy in "Monster": Wenn True Crime zur psychologischen Studie wird
Das Setting hätte kaum atmosphärischer gewählt werden können: eine Farm im Mittleren Westen, zwischen morbider Stille und den Schatten der Vergangenheit. Gein, dieser rätselhafte Mann, der einst mit seiner grotesken Besessenheit eine ganze Nation schockierte, steht im Mittelpunkt. Die Serie zeichnet ihn allerdings nicht bloß als Monster, sondern als einen Menschen, der in seinem Wahn gefangen ist - zwischen Schuld, Einsamkeit und einer Realität, die immer weiter zerbricht. Doch während das Publikum langsam in Geins verworrene Gedankenwelt eintaucht, wird bereits ein weiterer Name aufgeworfen - einer, der Jahrzehnte später Schrecken verbreiten sollte: Ted Bundy.
Plötzlich scheinen sich zwei Zeitebenen, zwei Lebensgeschichten und zwei persönliche Abgründe zu überlagern. Die Behörden jagen den charismatischen Mörder, der sich bereits gezielt seine nächsten Opfer sucht - und Gein, mittlerweile hinter Anstaltsmauern, scheint irgendwie in diese Jagd verwickelt zu sein. Kann ein Täter, der längst weggesperrt ist und als unzurechnungsfähig gilt, wirklich helfen, einen anderen zu fassen?
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Ed Gein und Ted Bundy: Zwei Serienmörder getrennt in Zeit und Raum
In der Realität lebten und mordeten die beiden Straftäter zeitlich und räumlich getrennt. Ed Gein begann seine grausamen Taten Mitte der 1950er-Jahre im ländlichen Wisconsin. Der unscheinbare Einzelgänger ermordete mindestens zwei Frauen und stahl Leichen von Friedhöfen, um aus den Körperteilen bizarre Gegenstände zu fertigen - Masken und Lampenschirme aus Haut, Schädel als Schüsseln für seine Tiere. Als seine Taten entdeckt wurden, schockierten sie die Nation und inspirierten später Horror-Ikonen wie Norman Bates aus "Psycho" oder Buffalo Bill in "Das Schweigen der Lämmer". 1957 wurde Gein gefasst, für unzurechnungsfähig erklärt und in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen, wo er bis zu seinem Tod 1984 blieb.
Ted Bundy hingegen trieb zwei Jahrzehnte später im pazifischen Nordwesten sein Unwesen. Er war gebildet, gutaussehend und nutzte genau diese Fassade, um das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen. Zwischen 1974 und 1978 ermordete er mindestens 30 junge Frauen, möglicherweise weit mehr. Bundy gelang es mehrfach zu entkommen, bevor ihm ein Zufall - eine Verkehrskontrolle - schließlich zum Verhängnis wurde. 1989 wurde er auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Zu dem Zeitpunkt, als Bundy seine Opfer suchte, befand sich Ed Gein längst in einer geschlossenen Anstalt. Ein Kontakt zwischen den beiden war also ausgeschlossen. Die Vorstellung, Gein hätte bei der Suche nach Bundy geholfen, ist ein rein kreativer und gekonnter Kunstgriff der Serie - ein Spiel mit Realität und Wahn, das das Publikum in die abgründige Psyche ihrer Protagonisten zieht.
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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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