"Ich liebe diese Zeit"

Warum für den "Hochzeit auf den ersten Blick"-Experten Markus Ernst öfter Weihnachten sein könnte

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Markus Ernst freut sich auf ein besinnliches Fest mit der Familie.

Bild: Joyn / Markus Hertrich


Für den Matching-Experten Markus Ernst bedeutet Weihnachten vor allem eines: Zeit mit seinen Lieben - Hund inklusive! Weshalb diese festliche Zeit für den Diplom-Psychologen so besonders ist und warum er sie gern öfter hätte, verrät er exklusiv im Joyn-Interview.


Erlebe den Matching-Experten Markus Ernst bei "Hochzeit auf den ersten Blick"


Markus Ernst im exklusiven Weihnachts-Interview

Auch für den "Hochzeit auf den ersten Blick"-Experten Markus Ernst ist Weihachten etwas Besonderes: Er hält bewusst inne und lässt sich von seiner Familie erden. Doch während die Feiertage für ihn eine Quelle der Ruhe sind, können sie Singles und Paaren auch aufs Gemüt schlagen. Was hilft? Im Interview gibt der Diplom-Psychologe "Lifehacks" mit enormer Wirkung.

Weihnachten steht vor der Tür, lieber Markus Ernst! Sind Sie schon im Festtagsfieber - oder was braucht es für Sie, um in Stimmung zu kommen?

Markus Ernst: Ich freue mich jedes Jahr auf die Weihnachtszeit, aber ich bin definitiv nicht der Typ, der im September schon Lichterketten aufhängt. Für mich beginnt die Festtagsstimmung dann, wenn es ruhiger wird - wenn Menschen bewusster miteinander umgehen, sich Zeit füreinander nehmen und Dinge sagen, die sonst oft unausgesprochen bleiben. Und natürlich hilft für die Weihnachtsstimmung eine Tasse Glühwein oder der Geruch von Tannennadeln - wissenschaftlich vielleicht nicht ganz belegt, aber gefühlt sehr wirksam.

Als Psychologe beobachte ich immer wieder, wie sehr wir alle danach suchen: Verbundenheit, Zugehörigkeit, Wärme. Weihnachten kommt mir manchmal vor wie die Erlaubnis, etwas weicher und offener werden zu dürfen. Eigentlich könnte öfter Weihnachten sein.

Die "staade Zeit" - wie sieht die bei Ihnen aus? Finden Sie Zeit für Familienbesuche? Wo und wie feiern Sie Heiligabend und die Feiertage? Gibt es bestimmte Weihnachtsgerichte oder Traditionen, die bei Ihnen einfach dazugehören?

Die "staade Zeit" fühlt sich für mich jedes Jahr wie ein bewusstes Innehalten an. Während das Jahr so voll in Bewegung und durchgeplant ist, bedeutet die Weihnachtszeit für mich ein inneres Zurücklehnen. Ich werde nachdenklicher, manchmal ein bisschen sentimental und vor allem aber sehr dankbar. Zeit für Familie ist mir dabei sehr wichtig. Ich nehme sie mir ganz bewusst, auch wenn es manchmal gar nicht so leicht ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber genau diese Zeit mit der Familie erdet mich.

Heiligabend ist für mich Familie.

Markus Ernst

Ich mag es ruhig, ohne großen Aufwand. Kerzen, gemeinsames, feierliches Essen - nichts Übertriebenes, dafür aber echt. Das Schönste ist für mich, wenn alle zusammen sind.

Kulinarisch hat sich bei uns ein Klassiker eingebrannt: Wir essen am liebsten Raclette. Der Vorteil ist, dass keiner ewig in der Küche stehen muss und man lange gemütlich zusammensitzt. Und wenn ich ehrlich bin, liebe ich diese kleinen Rituale. Sie erinnern mich daran, warum wir Menschen Rituale überhaupt brauchen: Sie verbinden uns, sie geben Halt, sie schaffen Nähe - ohne große Worte. Für mich ist die "staade Zeit" deshalb weniger ein Kalenderzustand als vielmehr ein Gefühl: zu Hause sein, angekommen sein und vor allem dankbar sein.

Ich liebe diese Zeit.

Markus Ernst

Verraten Sie uns, welches Geschenk von Ihnen dieses Jahr die größte Freude bereiten wird - sei es durch seinen Wert oder seine Bedeutung? Und ja, Ihr Hund hat doch sicher schon die Ohren gespitzt, oder? Was gibt's für ihn?

Das darf ich hier leider nicht verraten, nur so viel: Es geht dabei weniger um den materiellen, sondern viel mehr um den persönlichen Wert. Auf jeden Fall bin ich supergespannt, wie die Reaktion sein wird! Ich liebe es, wenn Menschen sich verstanden fühlen, weil jemand ihre Bedürfnisse oder Sehnsüchte bemerkt hat. Das ist fast wie eine kleine Paartherapie unterm Weihnachtsbaum.

Und ja - mein Hund ist da ganz anders gestrickt. Der braucht keine Achtsamkeits-Gespräche, der freut sich über ganz konkrete Dinge. Für ihn gibt's einen extrem guten Kauknochen und ein neues Spielzeug. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er seine Freude weniger reflektiert, aber umso enthusiastischer ausdrücken wird. Vielleicht ist das sein Beitrag zur emotionalen Balance an Weihnachten: Einfach zeigen, wie schön es ist, sich über kleine Dinge ehrlich zu freuen.

Die diesjährigen Paare von "Hochzeit auf den ersten Blick" erleben ein ganz besonderes Weihnachten. Unabhängig davon, wie ihre Reise weitergeht: Welche Tipps würden Sie ihnen mitgeben?

Für unsere Paare ist dieses Weihnachten tatsächlich mehr als ein Fest - es ist ein emotionaler Zwischenstopp auf einer außergewöhnlichen Reise.

Mein wichtigster Tipp wäre: Nehmt euch Zeit, einander wirklich kennenzulernen. Haltet Rückschau auf eure ungewöhnliche Reise und macht Pläne für die Zukunft. Zweitens: Bleibt neugierig statt bewertend. Wer versucht zu verstehen statt zu beurteilen, erlebt Beziehung als Entwicklung und nicht als Prüfung. Und drittens: Redet miteinander - ehrlich, freundlich und rechtzeitig. Große Themen eskalieren oft nur, weil sie zu lange geschwiegen wurden.

Und vielleicht das Wichtigste: Glaubt daran, dass Nähe nicht durch Perfektion entsteht, sondern durch Verletzlichkeit.

Liebe wächst, wenn man sich zeigt - mit Hoffnungen, Unsicherheiten und Grenzen.

Markus Ernst

Die Feiertage können ganz schön aufs Gemüt schlagen. Haben Sie als Experte einen psychologischen "Lifehack" für Singles und Paare, um diese Tage entspannt und mental stark zu meistern?

Ich erlebe jedes Jahr, wie stark die Feiertage uns emotional berühren können. Sie können warm, verbindend und zauberhaft sein - oder auch einsam, konfliktgeladen und überwältigend. Ein psychologischer "Lifehack", der für Singles wie für Paare funktioniert, klingt banal, hat aber enorme Wirkung: Erwartungen realistisch halten und bewusst gestalten.

Wir alle tragen ein inneres Bild von "perfektem Weihnachten" mit uns herum: Harmonie, Romantik, glänzende Augen, vollkommene Nähe. Dieses Bild ist wunderschön - und gleichzeitig gnadenlos. Denn sobald die Realität anders aussieht, fühlen wir uns enttäuscht oder unzulänglich. Mein Tipp daher: Fragen Sie sich, was möglich ist - nicht, was ideal wäre.

Für Singles kann das heißen: Statt zu warten, dass jemand anruft - selbst aktiv werden. Den Abend bewusst mit etwas füllen, das guttut: Lieblingsessen, Film, Spaziergang, oder auch ein "Anti-Weihnachten"-Ritual mit Freunden, die ähnlich ticken. Und vor allem: Den Gedanken zulassen, dass Alleinsein nicht automatisch "Alleinfühlen" bedeuten muss.

Für Paare gilt: Perfektion loslassen. Niemand ist an Heiligabend automatisch ein friedlicher Weihnachtsengel. Generell hilft es, die Feiertage nicht als Emotional-Prüfung, sondern als Pause-Taste zu betrachten. Sie sind kein Test, ob man "glücklich genug", "verliebt genug" oder "sozial eingebettet genug" ist. Wenn wir das akzeptieren, entsteht ein wohltuender psychologischer Freiraum. Dann dürfen die Feiertage einfach sein, was sie sind: Eine Gelegenheit zum Auftanken - nicht zum Selbstbewerten.

Nach dem Fest kommt die Party! Wie feiern Sie Silvester? Gibt es ein Ritual, mit dem Sie ins neue Jahr starten?

Am liebsten feiere ich irgendwo am Meer Silvester, gern in Dänemark oder an der Nordsee. Das klappt dieses Jahr nicht, aber ich habe meine beiden Schwestern zu uns eingeladen und freue mich schon, mal wieder in Ruhe Zeit füreinander zu haben.

Ich kenne es von zu Hause so, dass wir immer das vergangene Jahr noch mal Revue passieren lassen haben: Was war schön, was war schwierig, was war das Highlight? Dieses Ritual habe ich mit meiner eigenen Familie weitergeführt. Natürlich gibt es den einen oder anderen Sekt und ein paar Raketen werden auch in den Himmel geschickt.

Neues Jahr, neues Glück! Was steht 2026 auf Ihrer persönlichen To-do- oder "To-don't"-Liste? Gibt es berufliche Projekte, auf die Sie sich besonders freuen, oder private Ziele, die Sie sich gesteckt haben?

Ich freue mich immer auf das neue Jahr. Es ist so ein bisschen wie früher in der Schule, wenn man ein neues Heft begonnen hat. Es gibt so viele Möglichkeiten und Bereiche, in die man sinnvoll seine Kraft investieren kann und ich bin sehr dankbar dafür. Auf meiner To-do-Liste steht vor allem: öfter bewusst erleben statt nur funktionieren. Das heißt für mich: Zeit für Familie, echte Gespräche, viel Sport, Spaziergänge mit meinem Hund und Projekte, die Sinn stiften.

Beruflich freue ich mich darauf, Menschen weiter bei ihren Beziehungen zu unterstützen - ob vor der Kamera oder hinter den Kulissen. Themen wie "Wie bleiben wir neugierig aufeinander?" oder "Wie gelingt emotionale Nähe in einer schnellen Welt?" werden mich sicher weiterhin begleiten.

Und meine "To-don't"-Liste? Dinge auf die Zukunft und irgendwann verschieben. Wenn ich das erreiche, dann wird 2026 ein gutes Jahr - beruflich wie privat.


Joyn wünscht Markus Ernst dabei gutes Gelingen - und eine wundervolle Weihnachtszeit im Kreise seiner Lieben. Und für alle, die sich nach Romantik sehnen: "Hochzeit auf den ersten Blick" und "Hochzeit auf den zweiten Blick" mit dem Matching-Experten gibt's kostenlos auf Joyn!


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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