Warum "Traumschiff"-Star Collien an Weihnachten faul wird

Am zweiten Weihnachtstag darf im ZDF wieder von fernen Reisezielen geträumt werden: "Das Traumschiff" steuert zur besten Sendezeit Bora Bora an. Das Atoll im Südpazifik zählt zu den exklusivsten Urlaubsorten der Welt. Mit an Bord: Schiffsärztin Dr. Jessica Delgado, gespielt von Collien Fernandes. Die Schauspielerin zählt seit 2021 zum Stamm der Filmreihe.

Mittlerweile fühlt sie sich auf dem Kreuzfahrtschiff Amadea regelrecht heimisch, wie sie in einem Interview mit der Nachrichtenagentur verrät: "Dort kenne ich mich aus, das ist wie ein zweites Zuhause, die Distanzen sind kurz." Mit den nahenden Feiertagen fremdelt die Darstellerin indes noch ein wenig.

Weihnachtsfeeling pur? "Da werde ich faul"

"Nein, nicht wirklich, es ist noch so viel zu tun", antwortet Collien Fernandes auf die Frage, ob sie schon in Weihnachtsstimmung sei. Sie sei vor dem Fest noch in Berlin und Hamburg eingespannt, dann gehe es weiter nach Köln für einen Filmdreh. Als sie kürzlich auf dem Weg zu einer Interview-Location einen Weihnachtsmarkt überquerte, "wäre ich am liebsten dort geblieben". Sie versuche aber, die feierliche Stimmung bewusst von sich fernzuhalten. "Denn sobald ich zu sehr drin bin, werde ich faul und will nur noch vor dem Kamin sitzen und Lebkuchen essen", verrät sie schmunzelnd.

Ein paar Dinge gebe es indes schon, auf die sich die Schauspielerin freut. "Meine Mutter ist eine großartige Bäckerin, und wir lieben ihre Plätzchen. Auch mit meiner Tochter backe ich viel. Sie ist mittlerweile richtig gut im Verzieren und daher die Deko-Beauftragte." Das Fest an sich wird diesmal allerdings anders laufen, vor allem wegen ihrer Trennung von Ehemann Christian Ulmen im September dieses Jahres. Unterm Strich hoffe sie, "dass das Jahr emotional positiv zu Ende geht".

Collien Fernandes über das "Traumschiff": "Wir sind eine richtig enge Clique geworden"

Besonders in der schwierigen Trennungsphase war Collien Fernandes sehr dankbar für das Team am "Traumschiff"-Set. "Wir sind eine richtig enge Clique geworden." Sie wisse, dass sie Tag und Nacht anrufen könne, wenn es ihr schlecht geht, und "dass immer jemand ans Telefon geht".

Ablenkung gebe es beim Dreh ohnehin genug. "Wir erleben so viel, dass ich aufgrund all dieser Eindrücke manchmal im Kopf gar nicht mehr hinterherkomme. Dieses Jahr ging es von Neuseeland über Bali, Bora Bora und Singapur bis nach Island - ich bekomme die Route schon gar nicht mehr zusammen", räumte die Darstellerin ein. Und nach den eindrucksvollen Landgängen gehe es zurück "in unsere WG".

Selbst ihre 13-jährige Tochter sei mittlerweile fast ein Mitglied des Teams. Da die Sommerferien an ihrem Wohnort Mallorca länger seien als in Deutschland, könne sie schon mal ein paar Wochen mitreisen. "Wenn ich früh ins Bett gehe, weil ich um sechs Uhr in der Maske sein muss, geht sie einfach mit der Crew noch ins Musical. Sie liebt das Leben auf dem Schiff."

Warum funktioniert das "Traumschiff" nach wie vor? Fernandes hat eine Idee

Seit 1981 läuft die "Traumschiff"-Reihe im ZDF. Ein Ende ist nicht in Sicht. "Ich glaube, die Filme funktionieren, weil sie eine Sehnsucht bedienen", erklärt Collien Fernandes im Gespräch mit der teleschau. "Das hat früher schon funktioniert und funktioniert heute eben immer noch." Auch deshalb, weil nicht nur ältere Semester die Episoden lieben. "Wir haben sehr viele junge Zuschauer dazu gewonnen, was für ein seit 1981 durchgängig laufendes Format nicht selbstverständlich ist", erzählt die Darstellerin. "Wir sind nach 'Wetten dass ..?' der letzte noch lebende TV-Dinosaurier."

Für ein zeitgemäßes Abbild der Gesellschaft tritt sie indes auch beim Dreh eines "Dinosauriers" ein. Collien Fenandes ist sehr für das Aufbrechen alter Rollenklischees nach dem Motto "Junge weinen nicht". Das behandelt sie auch in ihren Kinderbüchern "Lotti und Otto". Auf dem "Traumschiff" habe es mal eine Szene gegeben, "in der ich dem Kapitän Blut abnehmen sollte. Laut Drehbuch hatte er Angst, und ich sollte mich darüber lustig machen." Das fand die Darstellerin falsch, "denn es ist doch stark, wenn er seine Angst zeigt. Wir haben das am Set diskutiert und entschieden, dass es viel besser ist, wenn sie seine Angst ernst nimmt."

Collien Fernandes wurde Opfer von Deepfakes

Kürzlich gab die Schauspielerin zudem Details über schlimmen Erfahrungen mit böswilligen Deepfakes, digitalem Missbrauch und Fake-Profilen preis. "In meinem Fall hat sich jemand in meinem Namen in den sozialen Medien angemeldet, ohne dass ich es wusste, und sich dort sehr weit mit meinem Umfeld vernetzt", erzählt sie dazu im Interview. Die Person habe angefangen, gefakte Nacktbilder und Sexvideos von ihr zu verschicken. Gegen diese Art von massivem digitalem Missbrauch seien vor allem Frauen in Deutschland nicht genug geschützt, warnt Fernandes. Um solche krassen Fälle zu verhindern, "brauchen wir eine Identifikationspflicht im Netz".

Grundsätzlich wünscht sich Collien Fernandes deutlich mehr Medienbildung, vor allem für Kinder. "Beim ZDF kann ich in meinen Moderationen nicht einfach irgendetwas behaupten, sondern muss Quellen angeben. Auf YouTube hingegen kann jeder alles erzählen." Dafür müssten sich die Menschen viel mehr sensibilisieren, so die Schauspielerin.

"Das Traumschiff: Bora Bora" läuft am Freitag, dem 26. Dezember um 20:15 Uhr im ZDF. Zur selben Zeit ist der Fernsehfilm im kostenlosen Livestream auf Joyn verfügbar. Am 1. Januar um 20:15 Uhr folgt im ZDF sowie live auf Joyn die Episode "Afrika: Madikwe".

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.