Zwischen Macht, Wut und Wahrheit

Vorschau für den "Tatort" am Sonntag: Eskalation – Wien versinkt im Chaos

Aktualisiert:

von Sylvia Loth

Von links: Die Polizist:innen Jonas Leisch (Noah L. Perktold), Leyla Kiyak (Beritan Balci), (Markus Schuch (Wolfgang Oliver), Meret Schande (Christina Scherrer), Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) am Tatort im Wiener Regierungsviertel.

Bild: ORF/Landsiedl/Petro Domenigg


Bei einem eskalierenden Protest gegen das politische System stirbt ein Demonstrant. War es Polizeigewalt oder gezielter Mord? Während die Ermittlungen immer tiefer ins politische Spannungsfeld führen, geraten plötzlich auch Kolleg:innen von Moritz Eisner und Bibi Fellner ins Visier der Fahnder.


Am Sonntag, 1. Juni, läuft der neue "Tatort"


Neuer "Tatort": Wien im Ausnahmezustand

In der österreichischen Hauptstadt demonstrieren Tausende wegen ihrer Wut auf das politische System. Die Ausschreitungen halten seit Tagen an und die Polizei scheint nicht mehr Herr der Lage zu werden. Als es bei einer nicht genehmigten Demo im Regierungsviertel zu Ausschreitungen kommt, wird der Student und Aktivist Jakob Volkmann (Tilman Tuppy) ermordet. Der Schock ist groß: Kam es etwa zur Polizeigewalt gegen den Demonstranten?

Ein Fall für Oberstleutnant Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Majorin Bibi Fellner (Adele Neuhauser)! Zunächst deutet tatsächlich vieles auf Polizeigewalt hin, doch dann gerät die Polizei selbst in die Schusslinie radikaler Staatsfeinde.

Wer sind wirklich die Staatsfeinde?

Fellner und Eisner müssen nach dem gewaltsamen Tod des Studenten gegen ihre Kolleg:innen von der Schutzpolizei ermitteln. Dabei steht die zentrale Frage im Vordergrund: Was hat es mit den vielen Flugblättern auf sich, die überall am Boden verstreut sind und auf denen zu lesen ist "Wir sind nicht zu fassen?".

Im gleichnamigen "Tatort" wird klar, dass auch innerhalb der Sicherheitsbehörden Uneinigkeit besteht. So kann Moritz Eisner kaum fassen, dass ein Geheimdienstmitarbeiter die Ermittlungen erschwert. Auch Bibi Fellner stößt schnell an ihre Grenzen, als sie die am Einsatz beteiligten Polizist:innen unter die Lupe nimmt. Besonders der Kollege Jonas Leisch (Noah L. Perktold) gelangt in den Fokus der Kripo-Beamtin und fällt nicht zum ersten Mal negativ auf. Ebenso verhält sich die Demonstrantin Jessica Plattner (Julia Edtmeier) verdächtig, mit der Leisch während des Einsatzes verbal aneinandergeriet. Beide scheinen etwas zu verbergen - etwa den Mord an Jakob Volkmann? Doch im Laufe der Ermittlungen wendet sich das Blatt und die junge Polizistin Meret Schande (Christina Scherrer) gerät ins Visier der radikalen Staatsfeinde. Nun scheint klar, dass Eisner und Fellner es mit einem scheinbar übermächtigen Gegner zu tun haben.

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Adele Neuhauser (Bibi Fellner, l.) und Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) ermitteln seit 14 Jahren gemeinsam.

Bild: ORF/Petro Domenigg


"Tatort"-Episode 1304: Blick hinter die Kulissen

Kurz nachdem bekannt wurde, dass Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser 2026 ihre "Tatort"-Karriere beenden werden, glänzen die beiden als Ermittler-Duo Moritz Eisner und Bibi Fellner in einem Polit-Krimi der Extraklasse. In "Wir sind nicht zu fassen!" wird das politische System, zu dem auch die Polizei gehört, in den Mittelpunkt gerückt. Es geht um die Radikalisierung der Gesellschaft, die von Gewalt und Aggression geprägt ist. Regisseur und Autor Rupert Henning erklärt: "Ich wollte einen spannenden und hochemotionalen Krimi erzählen, der auf staatlicher und auch auf familiärer Ebene den Zustand einer Gesellschaft zeigt, die sich in einem permanenten Ausnahmezustand befindet." Das ist ihm durchaus gelungen, aktueller könnte die Thematik kaum sein. Auch Adele Neuhauser betont, wie wichtig ein funktionierender Rechtsstaat ist: "Demokratie ist das Recht eines jeden Einzelnen auf sein Glück, auf ein friedliches Leben. Dieses Ideal kann nicht überholt sein."

Gedreht wurde der 36. Fall für Eisner und Fellner im Februar und März 2024 in Wien und Umgebung.


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