Ungewöhnlicher Karriereweg

Sebastian Pufpaff: So beeinflussten hanseatische Schießpulverhändler seine Karriere

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von teleschau

Sebastian Pufpaff moderiert und präsentiert "TV total" und das neue Format "TV total Stand-up Club".

Bild: Joyn/Steffen Z. Wolff


Sebastian Pufpaff kennen die meisten aus "TV total", wo er seit Jahren für gute Laune sorgt. Wie begann er seine Karriere? Wie tickt der Moderator privat? Und wie heißt der Spaßmacher eigentlich richtig?

Sängerin Sarah Connor heißt eigentlich Sarah Lewe. Ihr Kollege Campino von den Toten Hosen kam als Andreas Frege zur Welt und Thomas Anders als Bernd Weidung. Da stellt sich die Frage, wie Sebastian Pufpaff, der Moderator von "TV total" eigentlich wirklich heißt. Denn der Name muss doch ein Künstlername sein, oder?

Nun: Ist er nicht. Der Moderator und Kabarettist kam tatsächlich als Malte Sebastian Pufpaff zur Welt, am 15. September 1976. Die Tatsache, dass Pufpaff kein Künstlername ist, ist nicht das einzige Außergewöhnliche an seiner Karriere.

Vom Produktmoderator zum Comedian

Denn an eine Karriere als TV-Star glaubte lange Zeit nicht einmal er. Pufpaff wuchs in Rheinbreitbach auf. Das liegt am nördlichen Rand von Rheinland-Pfalz.

Nach Abitur und Zivildienst studierte Pufpaff erst Rechtswissenschaften an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wechselte dann aber für den Studiengang Politikwissenschaft, Soziologie und Staatsrecht an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. 2008 schloss er das Studium mit "Magister artium" ab. Während des Studiums verdiente er sich Geld dazu, jobbte als Produktmoderator im RTL-Shop (2004-2005) und in der RTL-Nachrichtenredaktion (2001-2008).

In ihm keimte aber längst eine Idee: Er wollte Comedy machen.

Sebastian Pufpaff hatte genug vom Spott über seinen Nachnamen

"Pufpaff? Hahaha!" So ging es Sebastian häufig, wenn sein Name zur Sprache kam. Der Name ist eben nicht so geläufig wie Müller oder Schmidt und klingt auch irgendwie witzig. Auf jeden Fall ist er besonders. Sebastian sagte einmal, er gehe auf hanseatische Schwarzpulverhändler zurück. Aber er hatte es satt, immer für seinen Namen belächelt zu werden und beschloss, in die Offensive zu gehen: Er absolvierte einen Comedy-Workshop, gründete 2004 mit zwei Mitstreitern das Kabarett-Trio "Das Bundeskabarett" und ging auf Tour.

Bald trat er als Solokünstler in TV-Shows wie "Nightwash", "Quatsch Comedy Club", "Nuhr im Ersten" oder "Mitternachtsspitzen" auf. 2010 wurde er im Rahmen des deutschen Kabarett-Wettbewerbs "Prix Pantheon" für seinen "scharfzüngigen, hintersinnigen und politisch herrlich unkorrekten Auftritt" mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Ab 2011 war Pufpaff mit Solo-Programmen unterwegs, und seit 2014 wirkte er regelmäßig in der "heute-show" des ZDF mit, wo er oft den arroganten Lobbyisten spielte. Daneben bewährte er sich als Moderator diverser TV-Shows, darunter "Pufpaff" (2011, Einsfestival), "Pufpaff Auf Anfang" (2012-2019, ZDFkultur), "Geht doch!" (2019, ZDF) und "Noch nicht Schicht" (2020-2021, 3sat).

So tickt Sebastian Pufpaff privat

Für "Noch nicht Schicht" erhielt er 2021 den Grimme-Preis - und bewährte sich für weitere Aufgaben: Am 10. November 2021 kehrte die Kult-Show "TV total" zurück - mit Sebastian Pufpaff als neuem Moderator. Die großen Fußstapfen seines Vorgängers Stefan Raab füllte er gut aus: 2023 erhielt er den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Comedy/Late Night".

Sein Privatleben hält Pufpaff weitgehend unter Verschluss. Er lebt mit seiner Frau Julia und zwei gemeinsamen Kindern, einer Tochter (geboren 2011) und einem Sohn (geboren 2014), in Bad Honnef. Er engagiert sich für den Erhalt der Umwelt, ist Antarktis-Botschafter für die Umweltschutzorganisation Greenpeace und kämpfte als Baumpate für den Erhalt des Hambacher Forstes.


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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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