Filmtipp!
"Sterben ist auch keine Lösung" heute im Free-TV und Stream: Komödie mit Tiefgang und schwarzem Humor
Aktualisiert:
von teleschau - Susanne BaldNach seiner Krebsdiagnose entscheidet sich Hermann (Walter Sittler) für einen selbstbestimmten Tod. Dabei soll ihm Hanne (Andrea Sawatzki) helfen.
Bild: ARD Degeto/Ben Knabe
Was tun, wenn das Leben nur noch nervt und selbst der Tod kompliziert wird? In der Tragikomödie "Sterben ist auch keine Lösung" (Freitag, 9. Mai, 20:15 Uhr, ARD) wird diese Frage auf ebenso bissige wie charmante Weise verhandelt. Warum Walter Sittler und Andrea Sawatzki ein so ungleiches wie charmantes Duo abgeben - und warum sich hinter dem Lachen mehr Tiefgang verbirgt, als man ahnt.
Hermann Weber (Walter Sittler) ist kein Fan der Gegenwart. Der grantige Intellektuelle lebt alleine und zurückgezogen und meidet soziale Kontakte. Abgesehen vom Buchclub, wo er regelmäßig mit seinem kulturpessimistischen Weltbild aneckt. Tattoos, Smartphones, Popkultur? Ein Graus! "Menschen schauen nur noch auf ihre Handys und lassen sich Bilder von grenzdebilen Rockmusikern in die Haut stechen", ätzt Hermann.
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Selbstbestimmtes Sterben geht nicht alleine
Als er erfährt, dass er Krebs hat, möchte Hermann selbstbestimmt in der Schweiz sterben. An Heilung glaubt er nicht und eigentlich hat er auch keine Lust mehr auf das Leben, so wie es seit dem Tod seiner Frau vor vielen Jahren ist.
Doch sein Plan hat einen Haken: Für die Sterbehilfe in der Schweiz braucht Hermann eine Begleitperson. Seine Familie kommt nicht infrage. Weder mit seiner Tochter (Anja Knauer) noch mit seinem Enkel (Arthur Gropp) hat er eine Beziehung.
Dann tritt die lebenslustige Witwe Hanne (Andrea Sawatzki) in sein Leben. Sie ist all das, was Hermann nicht ist: voller Energie, jung geblieben und gesellschaftlich engagiert. Also genau die Frau, die Hermann braucht, um seinem Leben ein Ende zu setzen?
Die Apothekerin mit den drei toten Ehemännern
Immerhin: Hanne hat eine "interessante" Vergangenheit. Alle drei ihrer Ehemänner sind jeweils kurz nach der Hochzeit verstorben. Hanne ist Apothekerin, sie weiß demnach, wie und womit man nachhelfen kann. Hermanns logischer Plan: Hannes Ehemann Nummer vier zu werden.
Dafür muss er die Dame aber erst einmal für sich gewinnen. Und so kommt alles anders als gedacht. Denn Hanne mischt Hermanns Leben so richtig auf: mit Tanzabenden, Besuchen im Handyladen und unerwarteter Familiennähe. Ist das Leben vielleicht doch nicht so furchtbar wie gedacht? Und Hanne? Die wächst Hermann zunehmend ans Herz.
Eine Komödie mit Tiefgang
In "Sterben ist auch keine Lösung" trifft schwarzer Humor auf berührende Menschlichkeit. Regisseur Ingo Rasper und Autor Matthias Lehmann gelingt eine gute Balance aus Nachdenklichkeit, Tiefgang und Leichtigkeit. Das Thema Sterbehilfe wird nicht beschönigt, aber auch nicht erdrückend schwer erzählt.
Darüber hinaus beleuchtet der Film liebevoll, wie groß der Graben zwischen den Generationen oft ist. Aber eben auch, dass er überwindbar ist. Die Jungen rasen durchs Leben, die Alten bleiben oft zurück. Beides hat seine Tücken. Die Message: Zuhören. Verstehen. Und die Augen offen halten für das, was wirklich zählt.
"Angesichts der Tatsache, dass wir alle schon bald nicht mehr da sein werden, sollte es uns doch eigentlich gelingen, alles leichter zu nehmen", lautet eine Botschaft im Film.
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