Bodenlos oder brillant

Fans sind gespannt: Wird das "Stranger Things"-Finale eine Enttäuschung?

Aktualisiert:

von Buzzwoo

"Stranger Things"-Stars: Mike Wheeler (Finn Wolfhard), Lucas Sinclair (Caleb McLaughlin), Nancy Wheeler (Natalia Dyer), Steve Harrington (Joe Kerry), Jonathan Byers (Charlie Heaton) und Dustin Henderson (Gaten Matarazzo, v.l.).

Bild: IMAGO/ZUMA Press


Mit einem gelungenen Mix aus Coming-of-Age, Horror und Science-Fiction entwickelte sich "Stranger Things" zum globalen Phänomen. Viele Erfolgsformate scheitern jedoch am Ende. Ob die Serie abstürzt oder überzeugt, zeigt die letzte Folge.

Der große "Stranger Things"-Showdown steht an (1. Januar, 2:00 Uhr morgens) - und der Hype wird enorm angeheizt, allein weil die fünfte und letzte Staffel seit November in drei Teilen veröffentlicht wird und die Final-Episode nun mit rund zwei Stunden Spielfilmlänge hat.

"Stranger Things": Ein Highlight des Serienzeitalters

Episodenübergreifende, horizontale Erzählweisen, abgründige Charaktere und vielschichtige Handlungen kennzeichnen viele der großen Serienerfolge der vergangenen Jahre. Man denke an Hits wie "Breaking Bad", "Downton Abbey", "House of Cards", "Mad Men" oder "Haus des Geldes".

So wurde auch die Mystery-Serie "Stranger Things" weltweit zum Gesprächsthema. Die Mischung aus Fantasy, Teenie-Drama und Gruselelementen verbunden mit 80er-Jahre-Retro-Flair spielte auf Klassiker wie "E.T.", "Poltergeist", "Stand by Me", "Es" oder "A Nightmare on Elm Street" an - das traf geschickt einen Nerv der Zeit. Sie bediente Nostalgie, schuf aber zeitgleich etwas Originäres, eine eigene Welt.

"Stranger Things" machte den Cast, etwa Millie Bobby Brown und Noah Schnapp, zu Weltstars. Ganze drei Jahre mussten Fans nun auf das Finale warten. Der große Hollywood-Streik 2023 führte zu Verzögerungen.

Serienfinale sind eine große Herausforderung für die Autor:innen

Beispiele für Serien, die Teile ihres Publikums am Ende enttäuscht haben, gibt es jedoch einige - etwa "Die Sopranos" oder "Game Of Thrones". Die Serie "Lost" zum Beispiel war vielen am Ende zu esoterisch, weil die zentralen Figuren einen emotionalen Abschluss bekamen, die Inselmythologie aber vernachlässigt worden sei.

Die heutzutage extrem hohen Erwartungen an Autor:innen in Sachen Serienfinale sind am "Stranger Things"-Team offenkundig nicht vorbeigegangen.

"Natürlich ist das beängstigend", sagte Matt Duffer, der die Serie mit seinem Zwillingsbruder Ross erschuf. Nach eigenen Angaben hatten die beiden das Ende von "Stranger Things" schon früh im Kopf. Man habe den Ausgang der Story lange vor Augen gehabt und "konsequent darauf hingearbeitet", sagte Duffer.

Es gibt so viele Handlungsstränge, eine Mythologie, eine komplexe Geschichte - all das muss zu einem befriedigenden Abschluss gebracht werden.

Matt Duffer

Natalia Dyer, die in der Serie die Figur Nancy Wheeler spielt, verbreitet Euphorie für das kommende Finale: "Ein richtiger Abschluss bei Serien ist nicht immer selbstverständlich. Aber die Macher haben wirklich alles gegeben, damit es sich wie ein echtes Ende anfühlt. Und das ist wirklich schön."


Dieses Serienfinale haben Krimi-Fans gefeiert


Das ist bisher in "Stranger Things" passiert

Seit der ersten Staffel ist in der fiktiven Kleinstadt Hawkins viel geschehen. In den ersten Folgen, die im Jahr 1983 spielen, verschwindet der kleine Will Byers (Noah Schnapp). Seine Freunde Mike Wheeler (Finn Wolfhard), Dustin Henderson (Gaten Matarazzo) und Lucas Sinclair (Caleb McLaughlin) treffen bei der Suche nach Will auf die geheimnisvolle Elf (Eleven), gespielt von Millie Bobby Brown.

Das Mädchen verfügt über außergewöhnliche Kräfte. Schließlich entdecken die Kinder und Wills Mutter Joyce (Winona Ryder) eine parallele Schattenwelt, das Upside Down. Dort lauert der Demogorgon, ein furchteinflößendes Monster.

Nachdem Will aus der Schattenwelt gerettet werden konnte, wird Hawkins in der zweiten Staffel - das Jahr ist 1984 - von einer noch größeren Bedrohung heimgesucht. In der dritten Staffel (1985) infiltrieren sowjetische Agent:innen Hawkins, um ein Portal zur Schattenwelt zu öffnen. In der vierten Staffel sucht ein intelligentes Wesen namens Vecna (Jamie Campbell Bower) Bürger:innen von Hawkins in ihren Träumen heim. Die Schattenwelt greift auf die reale Welt über.

In Staffel fünf - sie beginnt 1987 - steht Hawkins unter militärischer Quarantäne und ist von der Öffnung des Portals gezeichnet. Elf wird von der Regierung gesucht. Ihre Freund:innen wollen dem ganzen Horror endlich ein Ende bereiten. Ist Vecna tatsächlich der Endgegner - oder lauert da noch etwas anderes? Werden Zeitreisen für den ultimativen Schluss nötig?

Manche Fans vom Anfang hat die Serie, wenn nicht verloren, so doch jetzt schon ein wenig vor den Kopf gestoßen. Während in der ersten Staffel das Böse zunächst kaum sichtbar war und der Grusel eher subtil blieb, entwickelte sich die Serie zunehmend zu einer expliziten Horror-Show mit äußerst brutalen Szenen.

Staffel eins vermittelte noch eine Art Nestwärme. Inzwischen sind die einstigen Kinderstars erwachsen. Für manche Fans geht das mit Melancholie einher - und ein bisschen vielleicht auch mit dem Gefühl verlorener Kindheit.

80er-Jahre-Horror pur: Diesen Film werden "Stranger Things"-Fans lieben

Wenn du "Stranger Things" magst, wird dir dieser Film gefallen

Jetzt "Monster Truck" auf Joyn streamen

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.at ('Behind the Screens' Österreich) veröffentlicht.

Mehr entdecken

Wird das "Stranger Things"-Finale zur Enttäuschung?