Alles eine wahre Geschichte? So nah sind die Oppenheimer-Verfilmungen an der Realität

Ist der Film "Oppenheimer" historisch korrekt?

Der Film "Oppenheimer" basiert auf der gleichnamigen Biografie von Kai Bird und Martin J. Sherwin aus dem Jahr 2010 - auf Englisch lautet ihr Titel: "American Prometheus: The Triumph And Tragedy Of J. Robert Oppenheimer".

Verfilmt wurde die Biografie von Christopher Nolan gemeinsam mit Emma Thomas und Charles Roven, Cillian Murphy spielt die Hauptrolle. Auch die restliche Besetzung ist hochkarätig: Neben Cillian spielen unter anderem Emily Blunt, Florence Pugh, Robert Downey Jr., Matt Damon, Rami Malek, Benny Safdie und Josh Hartnett mit.

Der Film ist größtenteils historisch korrekt, einige Details wurden jedoch im Film angepasst beziehungsweise hinzuerfunden - zugunsten von Erzählstruktur und Spannungsbogen. Das sind einige Abweichungen von der Biografie:

• Der vergiftete Apfel: Im Film versucht Oppenheimer, seinen Tutor Patrick Blackett zu vergiften. Das bestreitet Oppenheimers Enkel Charles. Dass Niels Bohr im Film beinahe in den Apfel beißt, kann auf jeden Fall nicht passiert sein - erst Ernest Rutherford hat Oppenheimer mit Bohr bekannt gemacht.

• Die Sache mit Sohn Peter: Laut Biografie haben Robert und Kitty ihren zwei Monate alten Sohn für mehrere Wochen in die Obhut von Haakon and Barbara Chevalier gegeben, damit die erschöpfte Kitty sich im Ferienhaus in New Mexiko erholen konnte. Im Film sind Kittys Alkoholproblem und ihre Frustration über den abwesenden Robert der Auslöser.

• Der verzögerte Trinity-Test: Cillian Murphy ist das Orakel, welches im Film meteorologische Voraussagen macht. In der Realität gab es dafür natürlich professionelle Meteorolog:innen.

• Stimson verschont Kyoto: Die historische Figur Stimson wird im Film manchmal nicht ganz so ernst genommen. So will er Kyoto unter anderem verschonen, weil er dort seine Flitterwochen verbracht hat. Dafür gibt es keinerlei Beweise.

• Von wegen Albert: Oppenheimer und Einstein waren zur gleichen Zeit an der Princeton-Universität beschäftigt. Ihre beiden Konversationen im Film sind jedoch frei erfunden.

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Ist die Serie "Oppenheimer" historisch korrekt?

In sieben Folgen zeichnet auch die Serie "Oppenheimer" aus den 80er-Jahren ein detailliertes Bild des Physikers. Hier gespielt von Sam Waterston, den man unter anderem aus  "Grace And Frankie" und "Law & Order" kennt. Zeitlich gesehen war die Serie natürlich noch näher an der Realität dran als der Film, die Macher:innen konnten sogar mit Zeitzeugen arbeiten - so wurden unter anderem Verwandte und Kolleg:innen von Oppenheimer für das Projekt befragt. Die Serie ist also mindestens genauso realistisch und historisch korrekt wie der Film.

Bleibt zu klären: Waterston oder Murphy - wer ist der bessere Oppenheimer?

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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.