Das Unglück von 2023 näher beleuchtet

"Titan - Todesfahrt zur Titanic": ZDF-Doku deckt erschütternde Hintergründe auf

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von teleschau

Tragisch: Die Titan endete vor zwei Jahren wie einst die Titanic - im Nordatlantik. Wie es dazu kam, beleuchtet die ZDF-Doku "Titan - Todesfahrt zur Titanic".

Bild: ZDF


Am 18. Juni 2023 endete die Tauchfahrt des U-Boots Titan zum versunkenen Schiff Titanic tödlich: Das Boot implodierte, die fünf Insassen starben. Jetzt geht eine ZDF-Doku den Geschehnissen nach - und deckt erschreckende Verfehlungen auf.

Einmal das Wrack der Titanic sehen: Das ist der Traum vieler Tiefsee-Enthusiast:innen. Die US-Firma Ocean Gate ließ diesen Wunsch ab dem Jahr 2021 für zahlungskräftige Personen Wirklichkeit werden. Bis es zwei Jahre später zur Katastrophe kam. Was ist wirklich am 18. Juni 2023 passiert, als das Tiefsee-Tauchboot Titan implodierte? Die Terra-X-Doku "Titan - Todesfahrt zur Titanic" geht dieser Frage nach.


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Nach 105 Minuten brach der Kontakt zur Titan ab

Fünf Personen waren an Bord, als sich das Kohlefaser-Tauchboot um 9:14 Uhr Ortszeit auf den Weg zum Wrack der im Jahr 1912 gesunkenen Titanic machte. Darunter auch Stockton Rush, CEO der Betreiberfirma Oceangate.

Eine Stunde und 45 Minuten waren auf dem dreistündigen Weg - die Titanic liegt in zirka 3.800 Metern Tiefe - vergangen, als das Begleitschiff den Kontakt verlor. Erst fünf Tage später herrschte traurige Gewissheit, als man am Meeresgrund Wrackteile der Titan entdeckte: Sie war implodiert. Niemand hatte überlebt.

Der Titan-Macher sah sich auf einer Stufe mit Jeff Bezos und Elon Musk

In der 44-minütigen "Terra X"-Reportage machen sich Pamela Gordon und ihr Team auf die Suche nach den Ursachen des Unglücks - und stoßen auf ein Geflecht aus Geltungssucht, Selbstüberschätzung und mangelhaftem Sicherheitsempfinden.

Oceangate-Geschäftsführer Stockton Rush sah sich als visionärer Erfinder und wollte sich, so scheint es, mit Tech-Giganten wie Elon Musk oder Jeff Bezos messen. Er träumte davon, Leute zur Titanic zu bringen und dafür ein U-Boot zu bauen, das mit billigeren und leichteren Materialien in solche Tiefen vordringen konnte. Das sollte eine Massenproduktion und eine breitere Nutzung ermöglichen.

Zunächst mit Erfolg: Sein Kohlefaser-Tauchboot schaffte ab 2021 tatsächlich mehrere Tauchgänge zum Wrack des legendären Ozeanriesen. Neben 15 bis 20 Wissenschaftler:innen leisteten sich etwa 60 zahlungskräftige Abenteurer:innen den Weg in die Tiefe - Kostenpunkt: 250.000 Dollar pro Nase.

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Kein Härtestest, keine Zertifizierung: Die ZDF-Doku bringt krasse Verfehlungen ans Tageslicht

Wiederholt schlug Stockton Rush Warnungen aus der Wissenschaft in den Wind. Denn Kohlefaser war noch nie in extremen Tiefen getestet worden und konnte daher nicht als sicher nachgewiesen werden. Zudem lässt die Integrität des Materials bei wiederholtem Gebrauch deutlich nach.

Auch eine aufwendige Zertifizierung seines Bootes sparte sich der Oceangate-CEO. Und setzte kritische Mitarbeiter:innen kurzerhand vor die Tür.

Wie sich das auf die Titan auswirkte und was am Ende genau mit dem Tauchboot passierte, kannst du am 22. Juni um 19:30 Uhr im ZDF sowie im Stream auf Joyn nachverfolgen.

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