Die Chronologie

Von "Rocky" bis "Creed" - Die richtige Reihenfolge der Box-Filme

Veröffentlicht:

von Jannah F.

Box-Filme mit Legendenstatus: Rocky Balboa (Sylvester Stallone, l.) gibt den Staffelstab an Creed (Michael B. Jordan) weiter.

Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com | face to face


Sylvester Stallone in seiner Rolle als Boxer Rocky Balboa ist Kult. Klar, dass nach einem erfolgreichen Film noch weitere folgten. Mit "Creed" gibt's sogar ein Spin-off! Doch je mehr Filme, desto verwirrender wird es auch immer mit der Reihenfolge. In welcher du die Box-Movies am besten genießen kannst (plus eine Alternative) gibt's hier.

1. Veröffentlichungs- und chronologische Reihenfolge

Das ist die klassische Reihenfolge, um die neun Filme des Franchise bestmöglich genießen zu können. Sie ist für Einsteiger wie eingefleischte Fans super, da die "Rocky"- und "Creed"-Filme stark aufeinander aufbauen - sowohl inhaltlich als auch emotional. Jeder Film entwickelt die Charaktere und deren Beziehungen weiter, sodass sich ein roter Faden durch die gesamte Reihe zieht. Skippt man also einen oder mehrere Filme oder schaut sie in einer komplett anderen Reihenfolge, kann es sein, dass man manchen Handlungssträngen und Entwicklungen nicht ganz folgen kann. Das Gute ist, dass fast alle Filme die jeweilige Nummer im Namen tragen.

Mit diesem kleinen Spickzettel kann nichts schiefgehen:

  1. Rocky (1976)

  2. Rocky II (1979)

  3. Rocky III - Das Auge des Tigers (1982)

  4. Rocky IV - Der Kampf des Jahrhunderts (1985)

  5. Rocky V (1990)

  6. Rocky Balboa (2006)

  7. Creed - Rocky’s Legacy (2015)

  8. Creed II - Rocky’s Legacy (2018)

  9. Creed III - Rocky’s Legacy (2023)

Funfact: Wusstest du, dass Sylvester Stallone nicht nur Titelheld Rocky Balboa vor der Kamera verkörperte, sondern auch für die Filme eins bis sechs das Drehbuch geschrieben hat? Bei Teil zwei, drei, vier und sechs war er zudem für die Regie verantwortlich und bei "Creed II" hat er mit Cheo Hodari Coker zusammen das Drehbuch verfasst.

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2. Alternative Reihenfolge für "Creed"-Fans

Darf man ja gar nicht so laut sagen, aber es soll Menschen geben, die "Creed" besser finden als "Rocky" (hier können jetzt alle "Rocky"-Fans kurz laut nach Luft schnappen aus Empörung). Für die gibt es eine tolle Reihenfolge, in denen das Leben von Creed mehr beleuchtet wird - und ja, auch "Rocky" kommt vor, aber eher als Hintergrundgeschichte. Die Reihenfolge ist wirklich nur dann sinnvoll, wenn Adonis Creed dein Boxer-Boy Nummer eins ist oder du die Storyline von Rocky gut kennst. Sonst verpasst du viel Kontext und damit auch emotionale Tiefe.

  1. Creed - Rocky’s Legacy (2015)

  2. Creed II - Rocky’s Legacy (2018)

  3. Rocky IV - Der Kampf des Jahrhunderts (1985) - ist hier wie eine Art Rückblende zu sehen, damit man die Geschehnisse von "Creed II" besser einordnen kann

  4. Rocky Balboa (2006) - gibt Kontext zu Rockys mentaler Verfassung

  5. Creed III - Rocky’s Legacy (2023)

Darum geht es in "Rocky"

Rocky Balboa (immer Sylvester Stallone) schlägt sich im Armenviertel von Philadelphia durch - wortwörtlich, denn eine seiner Geldquellen sind Boxkämpfe. Eines Tages hat er die einmalige Chance, gegen Schwergewichts-Boxchampion Apollo Creed (immer Carl Weathers) zu kämpfen! Für Rocky ist klar: Er will - nein, er muss - Apollo Creed schlagen. Daran hängt nicht nur eine mögliche Boxkarriere, sondern auch sein Plan, das Herz seiner Auserwählten Adrian (Talia Shire) zu gewinnen. Doch hat er gegen einen Meister wirklich eine Chance?

Der Box-Film ist ein echter Klassiker (hat sogar drei Oscars gewonnen) und derjenige aus der Reihe, den wirklich jede:r mal gesehen haben sollte. Auch Sportmuffel, denn - ja, es geht zwar um Boxen - aber eigentlich um eine Underdog-Story, bei der sich Rocky allen Widrigkeiten und seinen Umständen stellt. Wer hier nicht sofort selbst Motivation bekommt, sein eigenes Leben anzupacken und Träume zu verwirklichen, der muss den Film einfach noch mal schauen.

Darum geht es in "Rocky II"

Rocky Balboa hat den Kampf gegen Apollo Creed verloren. Trotzdem wird er, der Underdog, gefeiert. Für Creed hat sich die Sache damit eigentlich erledigt, ein Rückkampf ist für ihn nicht drin. Doch Fans und die Presse machen Druck und Creed bleibt nichts anderes übrig, als Rocky zu einer Revanche aufzufordern. Rocky hat von seinem Trainer Mickey (immer Burgess Meredith) wegen der im ersten Kampf zugezogenen Verletzungen aber striktes Boxverbot aufgebrummt bekommen. Doch dann verspottet Creed Rocky im Fernsehen - und der nimmt trotz des großen Gesundheitsrisikos den Kampf gegen seinen Rivalen an. Kann das gut gehen?

Der Film ist eine emotionale Achterbahn - als Zuschauer:in bibbert man richtig mit Rocky mit. Auch toll umgesetzt ist natürlich wieder das Underdog-Thema, aber auch die neue Erfahrung von Rocky mit seinem neugewonnenen Ruhm. Beim Schauen stellt man sich unweigerlich die Frage: Wie weit würde ich selbst gehen für meinen Ruf, meine Ehre und meine Leidenschaft?

Darum geht es in "Rocky III - Das Auge des Tigers"

Nach seinem Sieg gegen Creed ist Rocky Boxweltmeister! Er hat es endgültig aus dem Armenviertel seiner Heimatstadt geschafft und kann seiner Familie endlich finanziell etwas bieten. Und auch die Stadt feiert ihren Helden, unter anderem mit einer Statue (die nach den Dreharbeiten der Stadt Philadelphia geschenkt wurde und neben den "Rocky Steps" steht, also den bekannten Treppen auf denen Rocky im ersten Film trainiert). Als diese enthüllt wird, wird Rocky vom aufstrebenden Boxer James Clubber Lang (Mr. T) herausgefordert. Rocky lässt sich darauf ein und will, dass Trainer Mickey ihn fit macht für einen Kampf. Doch Rocky fehlt es an Biss - und er verliert den Kampf gegen den Newcomer. Als dann auch noch Mickey stirbt, liegt alles in Scherben. Bis ausgerechnet Erzrivale Apollo Creed sich bei Rocky meldet. Er will ihn für einen Rückkampf mit Clubber Lang trainieren. Klingt nach einem Plan - aber auch nach einem guten?

Was, wenn man alles erreicht hat? Dass es an der Spitze nicht immer so ist, wie man sich das erhofft, darum geht es in diesem Film. Auch, dass Rivalitäten beiseite geschoben werden können, wenn man das möchte.

Darum geht es in "Rocky IV - Der Kampf des Jahrhunderts"

Diesmal verpflichtet sich Rocky dazu, Apollo Creed zu trainieren. Der bereitet sich nämlich auf einen Kampf gegen den russischen Superboxer Ivan Drago (Dolph Lundgren) vor, der bekannt dafür ist, High-Tech-Trainingsmethoden anzuwenden. Die scheinen zu funktionieren, denn im Kampf hat Creed keine Chance gegen Drago. In Runde zwei trifft Drago Creed so hart, dass er stirbt. Was für ein Schock! Rocky sieht die Schuld bei sich - er hätte den Kampf vorher abbrechen sollen, nachdem schon klar war, wie unterlegen Creed seinem Gegner war. Drago hingegen ist sich keiner Schuld bewusst. Für Rocky gibt es nur eine Möglichkeit, seinen Freund zu ehren: Er fordert Drago zu einem Kampf in Russland heraus.

Übrigens: Die dramatische Storyline des Films wäre fast im echten Leben auch passiert. Sylvester Stallone, der auch Regie führt, hatte die Idee, dass er und Dolph Lundgren sich wirklich schlagen sollten und nicht nur so tun. Gesagt, getan. Das komische Brennen in seiner Brust ignorierte Stallone zunächst. Dann wurde er ins nächste Krankenhaus geflogen, da Lundgren ihn so hart getroffen hatte, dass sein Herz angeschwollen war und seine Blutzufuhr zum Teil gestoppt hatte.

Neben dem Thema Freundschaft und Verlust arbeitet der Film auch (etwas klischeehaft) den kalten Krieg und die damit einhergehenden Spannungen zwischen den USA und Russland auf. Ja, Rocky kann eben auch politisch - Drago ist der übermächtig scheinende Feind, Rocky der kämpferische US-Held.

Darum geht es in "Rocky V"

Nach dem harten Kampf mit Drago ist Rocky gesundheitlich angeschlagen - und dazu auch noch pleite. Daraufhin beginnt er in Mickeys alter Boxschule selbst Nachwuchsboxer zu trainieren. Darunter ist der besonders begabte Tommy Gunn (Tommy Morrison), der nach einigen Startschwierigkeiten von Rocky unter die Fittiche genommen wird. Schnell bekommt Tommy sogar mehr Aufmerksamkeit als Rockys eigener Sohn Robert "Rocky" jr. (Sage Stallone). Doch anscheinend hat Rocky aufs falsche Pferd gesetzt, denn Tommy lässt ihn hängen, nachdem ihm Manager Duke (Richard Gant) schneller einen Weltmeisterschaftskampf organisiert. Der Frust auf beiden Seiten eskaliert - und Mentor und Lehrling stehen sich selbst bald in einem Kampf gegenüber.

Der fünfte Film der Reihe ist der wohl schwächste - mit sechs Nominierungen für die "Goldene Himbeere". Der Film hat aber trotzdem einen eigenen Charme, so findet sich Rocky erneut am Anfang wieder und muss sich neu finden und aufbauen. Etwas, mit dem sich wahrscheinlich jede:r schon mal konfrontiert gesehen hat. Auch die Frage, was einen guten Mentor oder Vater ausmacht, wird im Film gestellt.

Darum geht es in "Rocky Balboa"

Als ein Fernsehsender einen virtuellen Kampf zwischen Rocky und dem unbeliebten amtierenden Schwergewichtsweltmeister Mason "The Line" Dixon (Antonio Tarver) veranstaltet, geht Rocky daraus als Sieger hervor. Etwas, das Mason nicht auf sich sitzen lassen will - weshalb er Rocky herausfordert. Eigentlich hat der nach dem Straßenkampf mit seinem einstigen Schützling Tommy der Boxwelt den Rücken gekehrt. Stattdessen hat er das Restaurant Adrian's von seiner verstorbenen Frau übernommen. Ihr Tod setzt ihm zu, ebenso dass sich sein Sohn Robert (Milo Ventimiglia) immer mehr von ihm abwendet, weil er nicht mehr im Schatten seines berühmten Vaters stehen will.
Doch die Herausforderung nagt an ihm - und Rocky nimmt an, für einen letzten epischen Kampf. Die Presse sieht keine Chance für den doch schon älteren Rocky gegen den jungen "The Line". Kann Rocky sich und allen anderen beweisen, dass er es noch drauf hat?

Verlust und Älterwerden sind hier die wichtigsten Themen. Wann ist der eigene Zenit überschritten - oder ist er das überhaupt jemals? Rocky kämpft hier nicht nur gegen seine eigenen Selbstzweifel, sondern auch die Zweifel der Gesellschaft an älteren Menschen. Und zeigt, wie viel Wille und Kampfgeist bewirken können.

Darum geht es in "Creed - Rocky's Legacy"

Adonis "Donnie" Creed (Michael B. Jordan) klopft bei Rocky an, um sich von ihm trainieren zu lassen. Moment mal, Creed? Ja, Adonis ist der Sohn des einstigen Rivalen-dann-Freund Apollo Creed, der beim Kampf gegen den russischen Boxer Drago sein Leben verlor. Nun will der Sohn seinem Vater, den er nie kennengelernt hat, nacheifern. Alles, was er braucht, ist ein Mentor, der ihm den Weg weist. Rocky, der mit dem Boxen abgeschlossen hatte, lässt sich überzeugen. Und bald steht der erste Kampf von Donnie an - und auch Rocky hat einen Kampf vor sich. Er hat von seinem Arzt eine schlechte Diagnose erhalten ...

"Creed" ist ein super Spin-off, das seinen eigenen Weg geht, aber auch das Vermächtnis der "Rocky"-Filme ehrt. Mit überraschend viel Tiefsinn behandelt der Film Themen wie Identität, Sterblichkeit und den Kampf gegen Widrigkeiten.

Darum geht es in "Creed II - Rocky's Legacy"

Er hat es geschafft! Donnie ist Schwergewichts-Boxweltmeister. Aber nach dem Kampf ist vor dem Kampf - der nächste Schritt für Donnies Karriere steht an, natürlich wieder mit Rocky an seiner Seite. Der Schritt ist besonders wichtig, da Donnie den Titel einem in die Jahre gekommenen Boxer abgeluchst hat und viele seinen Sieg als unverdient und zu leicht ansehen. Auf einer Pressekonferenz fordert Ivan Drago (Dolph Lundgren) Donnie genau aus diesem Grund zu einem Kampf gegen seinen Sohn Viktor Drago (Florian Munteanu) heraus. Er willigt ein - zum Unmut von Rocky, der sich weigert, seinen Schützling zu trainieren.

Es wird persönlich. Der Film arbeitet das Verlusttrauma aus "Rocky IV" auf und schafft es trotzdem, den Film nicht nachzuerzählen, sondern frischen Wind hineinzubringen. Der Kampf zwischen den beiden Söhnen der einstigen Rivalen ist emotional aufgeladen, sodass man einfach mitfühlen muss.

Darum geht es in "Creed III - Rocky's Legacy"

Donnie geht es so gut wie nie - in seiner Karriere als Boxer als auch privat mit seiner Ehefrau Bianca (Tessa Thompson). Bis ein einstiger Freund auf die Matte tritt. Damian "Dame" Anderson (Jonathan Majors) und Donnie kannten sich schon als Kinder, Dame war sogar der bessere Boxer von den beiden und wurde als Wunderkind gehandelt. Als Damian für lange Zeit ins Gefängnis musste, brach der Kontakt ab. Jetzt ist Damian wieder da - und will es wissen. Er fordert Donnie zum Kampf heraus und die einstigen Freunde werden schnell zu erbitterten Rivalen. Auf der einen Seite: Donnie, der alles durch diesen Kampf verlieren könnte, auf der anderen Seite "Dame", der nur alles zu gewinnen hat. Ach ja, und eine alte Rechnung muss auch noch beglichen werden.

Der erste Film, in dem Rocky nicht vorkommt! Der Film konzentriert sich voll und ganz auf das Leben von Adonis, seine Karriere als Boxer und seine Rolle als Ehemann und Vater. Der Film arbeitet nicht nur Donnies Vergangenheit auf, sondern auch Themen wie Schuld, die Komplexität von Freundschaft und Selbstverantwortung.

Funfact: Wie schon Sylvester Stallone übernimmt Michael B. Jordan nicht nur die Titelrolle, sondern feiert hier auch sein Regiedebüt.

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