Mehr als nur Gefährte
"Harry Potter"-Star Rupert Grint: Das macht der Schauspieler heute
Aktualisiert:
von Lars-Ole GrapRon Weasley (Rupert Grint) war in den "Harry Potter"-Filmen immer die rechte Hand von Harry Potter (Daniel Radcliffe).
Bild: picture alliance / Vianney Le Caer/Invision / AP | Vianney Le Caer / picture alliance / COLLECTION CHRISTOPHEL | Warner Bros.
Wenige Kinderstars haben sich so beeindruckend weiterentwickelt wie Rupert Grint. Vom frechen Ron Weasley in "Harry Potter" hat er sich zu einem vielseitigen Charakterdarsteller gemausert, der auf Bühne, Film und Fernsehen sein Können unter Beweis stellt. So hat er die letzten 14 Jahre seit seinem letzten "Harry Potter"-Auftritt verbracht.
Blicke hinter die Kulissen der legendären "Harry Potter"-Filmreihe
Rupert Grint heute: Karriere-Neustart, Theaterrollen und TV-Erfolge nach "Harry Potter"
Als Ron Weasley war er der treue Gefährte, der das "Harry Potter"-Universum mit Herz und Humor bereicherte. Rupert Grint, der rothaarige Junge aus Essex, wirkte, als sei er direkt den Seiten von J.K. Rowlings Büchern entsprungen. Mit elf Jahren begann er seine Reise in Hogwarts - und wuchs für Millionen Menschen zu dem Freund heran, den man sich selbst wünscht.
Doch das Ende der Saga brachte für Grint nicht nur Freiheit, sondern auch Ungewissheit. "Nach Potter wusste ich wirklich nicht, was ich machen wollte", gestand er 2018 im Gespräch mit "Radio Times".
Ich hatte das Gefühl, dass ich vieles verpasst hatte, was normal ist. [...] Ich wollte einfach wieder ein bisschen Leben haben, also legte ich eine Pause ein.
Der Schauspieler ergänzte im Interview: "Ich war nie besonders ehrgeizig. In mir gab es immer diesen Wunsch, mich zu beweisen - aber ich bin von Natur aus auch ziemlich unsicher."
Gerade diese Offenheit machte seinen Neustart umso beeindruckender. Auf der Bühne überzeugte er 2013 im Londoner West End mit "Mojo" und 2014 am Broadway in "It's Only A Play". Im Kino zeigte er Bandbreite: als Soldat im Kriegsdrama "Into The White" (2012), im Biopic "CBGB" (2013) oder in der französischen Komödie "Moonwalkers" (2015). Für das Fernsehen wagte er den Schritt in für ihn neue Formate, von der Krimireihe "The ABC Murders" über die schwarzhumorige Serie "Sick Note" bis zu "Snatch" und schließlich "Servant", M. Night Shyamalans unheimlicher Mystery-Serie. Shyamalan lobte ihn überschwänglich:
Er kam zum Vorsprechen, und ich sah einfach einen anderen Menschen. Ich weiß nicht, ob ich je so eine Art von Neuerfindung bei einem Kinderdarsteller erlebt habe - es ist erstaunlich.
Rupert Grint bei einer Sondervorführung des Films "Knock At The Cabin" 2023 in London.
Bild: picture alliance / Vianney Le Caer/Invision/AP | Vianney Le Caer
Nostalgie gefällig?
Ende Oktober wird es auf wieder magisch. Jeden Samstag gibt es einen Film aus der "Harry Potter"-Reihe. Als Nächstes kommt "Der Gefangene von Askaban" am 8. November in Sat.1 und live auf Joyn.
"Harry Potter"-Star Rupert Grint: Karriere, Privatleben und öffentliche Wahrnehmung
2023 meldete sich Grint nach längerer Filmabstinenz mit Shyamalans "Knock At The Cabin" zurück und kündigte neue Projekte wie "Nightborn" an. Privat führt der "Harry Potter"-Star seit 2011 eine Beziehung mit der Schauspielerin Georgia Groome; 2020 kam ihre gemeinsame Tochter Wednesday zur Welt.
Trotz einiger Schlagzeilen - etwa einer Steuernachforderung in Millionenhöhe, die 2024 publik wurde - bleibt Grint in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem das, was er von Anfang an durch die Verkörperung des Ron Weasley war: ein Sympathieträger. Er selbst blickt mit gemischten, aber doch positiven Gefühlen auf die Zeit in Hogwarts zurück. "Es war unsere gesamte Kindheit. Wir sind auf diesen Sets groß geworden", erzählte er 2021 im Interview mit "Entertainment Weekly": "Es war eine unglaublich seltsame Kindheit, aber auch eine, die sehr viel Spaß gemacht hat."
Es war eine unglaublich seltsame Kindheit, aber auch eine, die sehr viel Spaß gemacht hat.
Heute hat Rupert Grint längst bewiesen, dass er mehr ist als ein kauziger Sidekick. Er ist ein Charakterdarsteller mit Gespür für das Schräge und die Nischen-Genres - und gleichzeitig ein Mann, der es wagt, sich zurückzunehmen, wenn das Leben es erfordert. Vielleicht liegt gerade darin der Zauber, den er sich aus seiner Jugend in Hogwarts bewahrt hat.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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