"Galileo" wagt den Kassensturz

Die Kirche als Wirtschaftsmacht: Auf Augenhöhe mit VW, BMW & Co.?

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von BTS Redaktion

Wie viel Geld steckt hinter der Kirche in Deutschland?

Bild: Adobe Stock


Was haben Bier und Schokolade mit Glauben zu tun? Was macht die Bibel in der Bank? Und wieso läuft in der Kirche Techno? "Galileo" beleuchtet, wie alltägliche Dinge Geld in die Kirchen-Kasse spülen, ohne dass wir es merken.


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Zu den reichsten Wirtschaftsmächten Deutschlands zählen unter anderem Volkswagen, die Deutsche Bahn, Siemens - und die Kirche. Die katholische und evangelische Kirche verwalten zusammen schätzungsweise 300 Milliarden Euro im Jahr. In dieser Größenordnung kann die Kirche problemlos mit der deutschen Automobilbranche mithalten. Aber wo kommt das ganze Geld eigentlich her - und wo fließt es hin? Diese Fragen beantwortet "Galileo" in der Reportage "Deconstructed: Wirtschaftsmacht Kirche".


Die Kirche in Zahlen & Fakten

  1. Die Bibel ist mit über 5 Milliarden verkaufter Exemplare das mit Abstand meistverkaufte Buch der Welt.

  2. Die Kirche ist der größte private Arbeitgeber des Landes - und nach dem Deutschen Staat der zweitgrößte überhaupt.

  3. Jährlich nimmt die Kirche rund 13 Milliarden Euro durch die Kirchensteuer ein.

  4. Die Kirche selbst genießt rechtliche und steuerliche Privilegien. Sie hat etwa Vorteile bei der Umsatzsteuer und ist von der Grundsteuer befreit.

  5. Außerdem darf die Kirche Angestellte aus moralischen Gründen kündigen - zum Beispiel, wenn sie ein zweites Mal heiraten.

  6. Trotz geplanter Abschaffung vor über einem Jahrhundert zahlen die Bundesländer weiterhin rund 500 Millionen Euro jährlich an die Kirche - für historische Enteignungen, die Anfang des 19. Jahrhunderts stattfanden.

Die Kirche ist die beste Geschäftsidee aller Zeiten.

Politologe Carsten Ferk, Experte für Kirche & Finanzen

"Als Zahlende:r der Kirchensteuer hofft man ja insgeheim, dass möglichst viel davon in gemeinnützige Zwecke fließt", überlegt "Galileo"-Reporter Jan Stremmel. Aber ist das auch so? Wie viel davon tatsächlich in sozialen Einrichtungen ankommt und was Politologe Carsten Ferk unter der "berühmten Caritas-Legende" versteht, erfährst du in der Reportage.

Auch wenn man gar nichts mit der Kirche zu tun hat, begegnet sie einem sogar im Supermarkt.

"Galileo"-Reporter Jan Stremmel

Wo im Alltag überall "Kirche" drinsteckt

Viele Produkte des täglichen Lebens haben kirchliche Ursprünge oder Verbindungen - ohne dass wir es wissen. Zum Beispiel Bier aufgrund traditioneller kirchlicher Brauereien, aber auch Kaffee, Schokolade und sogar beliebte Saftschorlen. Auch außerhalb des Supermarktes ist die Kirche allgegenwärtig - etwa in Reisebüros, Banken oder Krimiserien im Fernsehen. Wo genau in unserem Alltag überall "Kirche" drinsteckt, obwohl es nicht draufsteht, erfährst du in der "Galileo"-Folge.

Ausgetreten: Was hat die Kirche mit Techno, Yoga und Krabbelgruppen zu tun?

In Deutschland gehören rund 45 Prozent der Menschen einer christlichen Religionsgemeinschaft an. Dennoch treten seit einigen Jahren immer mehr Menschen aus der Kirche aus. Allein 2024 verlor die Kirche rund eine Million Mitglieder. Mancherorts bleiben die Kirchen dadurch (fast) leer und suchen nach kreativen Lösungen, um wirtschaftlich zu bleiben. Wie diese Lösungen aussehen können, sieht sich "Galileo" an - und zeigt, dass sich Kirchen auch in Techno-Clubs, Yoga-Räume und KiTas verwandeln können. Oder in Wohnraum: Wie macht sich die Kirche als Vermieterin?

Schau dir hier den Clip zu der Reportage an!

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