Training für Astronauten in Köln

"Galileo" erkundet Mond-Simulation in Köln: Ein Spaziergang auf der Mond-Oberfläche

Aktualisiert:

von Claudia Frickel

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Leben wie auf dem Mond: Reporterin Claire in der Mondhalle

Videoclip • 13:06 Min • Ab 12


Krater, Felsen und überall feiner, grauer Sand: Es sieht aus wie auf dem Mond. Aber tatsächlich befindet sich dieser Ort in Köln. Die weltweit einzigartige Anlage Luna simuliert die Mond-Oberfläche - zum Training für Astronaut:innen. "Galileo" schickt eine Reporterin zum Spaziergang auf dem Erdtrabanten.

Das ist Luna, die Mond-Oberfläche zum Astronaut:innen-Training

Ein Rover rollt auf Rädern über die karge, graue Landschaft. Es ist dunkel wie im Weltall, das Licht wirft scharf abgegrenzte Schatten. Menschen in Raumanzügen werkeln vor sich hin und entnehmen etwa Bodenproben.

Was wirkt wie die Oberfläche des Mondes, ist eine 2024 eröffnete, weltweit einzigartige Forschungseinrichtung in Köln. 700 Quadratmeter groß ist die Halle - das entspricht ungefähr der Fläche eines mittelgroßen Supermarkts.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) betreiben die Lunar Analog Facility (Luna) gemeinsam.

Sie haben das Erscheinungsbild des Mondes möglichst realistisch nachgebildet, mit Kratern, Felsen und Staub. So sollen Astronaut:innen trainieren können, wie es sich dort anfühlt. Das wollte auch "Galileo" wissen - und schickte Reporterin Claire Oelkers zu Luna. "Es sieht aus wie ein Filmset", stellt sie fest. Dort herumzulaufen, ist für sie "eine surreale Vorstellung".

Den echten Mond haben bisher erst zwölf Menschen betreten - allesamt US-Astronauten, zuletzt Ende 1972. Aber bald soll es wieder so weit sein: Mitte 2027 wollen NASA, ESA und andere Raumfahrtagenturen erneut auf dem Mond landen. Später soll sogar eine Mondraumstation entstehen. Training und Experimente zur Vorbereitung sind dafür wichtig - zum Beispiel in Luna.

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Ein Astronaut arbeitet in der Luna-Halle so, als würde er sich auf der Oberfläche des Mondes befinden.

Bild: IMAGO/Klaus W. Schmidt


Feiner, scharfkantiger Mondstaub: Darum ist die Luna-Oberfläche so wichtig für die Forschung

Es geht bei der Luna-Forschung nicht um Temperatur oder Anziehungskraft auf dem Mond. Im Zentrum steht Regolith, das den Boden der Halle bedeckt - ebenso wie den des Mondes und anderer Planeten. In Köln befinden sich 800 Tonnen des künstlichen Mondstaubs.

Das Material sieht aus wie grauer Sand, ist aber viel feiner und scharfkantiger - und wirbelt sehr schnell auf. Dann setzt es sich überall ab. Mondstaub kann Maschinen und Geräte beschädigen, aber auch in Augen und Atemwege gelangen und Tränen oder Hustenreiz auslösen. "Der Staub war überall", erzählt Astronaut Charlie Duke bei "Galileo". Er verbrachte 1972 drei Tage auf dem Mond.

Zugleich hat der Sand Vorteile, denn er enthält Sauerstoff und kann zum Bauen benutzt werden.

Dank Luna können Foscher:innen herausfinden, wie Raumfahrer:innen, Roboter und wissenschaftliche Instrumente unter diesen Bedingungen gut und sicher arbeiten - und wie der Sand gezielt eingesetzt werden kann. In der Halle werden Mondspaziergänge trainiert sowie aufblasbare Raumstationen und andere Ausstattung für Mondmissionen getestet.

Auch "Galileo"-Reporterin Claire wagt sich auf die Oberfläche des Mondes, im Schutzanzug und mit Atemschutz. Sie darf sogar bei Experimenten mithelfen, in die Raumstation klettern und mit einem Kran Objekte bewegen.

Schau dir an, was sie auf dem künstlichen Mond alles erlebt, was die Luna-Wissenschaftler:innen vorhaben und was Astronaut Charlie Duke über seine Apollo-16-Mission erzählt - jetzt kostenlos auf Joyn.

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