"Deconstructed SpaceX"

Von der Vision zum Erfolg: "Galileo" erzählt die SpaceX-Story von Elon Musk

Aktualisiert:

von Julia Wolfer

Auf Joyn ansehen

Revolution der Raumfahrtindustrie: Deconstructed SpaceX

Videoclip • 21:01 Min • Ab 12


Vom Matratzenlager zum Milliarden-Konzern: SpaceX hat die Raumfahrt radikal verändert. Nun zielt Elon Musk mit seiner Rakete Starship auf den Mars. Die "Galileo"-Doku "Deconstructed SpaceX" begleitet den Start der größten Rakete der Welt in Texas und trifft ein Augsburger Startup, das von sich behauptet: "Wir können es besser."

Texas, direkt an der Grenze zu Mexiko: Wer wie "Galileo"-Reporter Joris Lempfert auf den holprigen Straßen zur SpaceX-Zentrale fährt, könnte den Eindruck bekommen, hier draußen gäbe es nichts als Schlaglöcher, Sand und Wind. Doch dann taucht sie am Horizont auf: Starbase, das Hauptquartier von SpaceX.

Wo früher nur zwei Straßenzüge und Wüste waren, ist heute eine regelrechte Stadt entstanden - Starbase City, wie sie die Einheimischen nennen. 2002 gegründet, ist das Unternehmen heute das größte private Raumfahrtunternehmen der Welt. 15.000 Menschen leben und arbeiten hier, der Firmenwert wird auf 350 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Mann hinter diesem Aufstieg: Elon Musk, Multimilliardär - und für viele der Revolutionär der modernen Raumfahrt.

Vom Matratzenlager zum Milliardenkonzern

Dabei begann alles bescheiden. "Am Anfang waren wir vier Leute und eine Kreditkarte", erzählt der deutsche Ingenieur Hans Königsmann. Er war von Beginn an dabei, als Elon Musk 2002 SpaceX gründete. Alles, was sie hatten, war ein Matratzenlager und eine große Vision. Königsmann erinnert sich noch gut an die frühen Jahre: "Wir waren wirklich überzeugt, dass wir das hinkriegen", erzählt er "Galileo"-Reporter Vincent Dehler.

Musk hatte zuvor mit dem Verkauf von Paypal 180 Millionen Dollar verdient - Geld, das für drei Raketenstarts reichen sollte. Doch die Falcon 1 stürzte nach dem Start ab und explodierte. "Vor allem mich persönlich hat der erste Fehlschlag ziemlich getroffen. Ich habe zwei Monate nicht geredet", sagt Königsmann.

Auch der zweite und dritte Start endeten nach wenigen Minuten in einem Fiasko. Doch beim vierten Versuch am 28. September 2008 gelang, wovon Königsmann und seine Kolleg:innen von Beginn an überzeugt waren: Sie schickten die erste privat entwickelte Rakete erfolgreich in den Himmel.

Die NASA vergab daraufhin einen Milliardenauftrag an das Unternehmen - SpaceX war plötzlich ein großer Player im Raumfahrt-Geschäft.

SpaceX änderte die Raumfahrt-Branche radikal

Bis zu diesem Tag war die Raumfahrt streng zwischen den USA, Europa, Russland und Japan aufgeteilt - und vor allem teuer. Raketenstarts kosteten 120 bis 250 Millionen Dollar, einen Wettbewerb gab es kaum. Die Europäer flogen Ariane, die Amerikaner Delta, die Russen Sojus. Mit seinen Falcon-9-Trägerraketen halbierte Musk die Kosten: Ein Start kostete jetzt nur noch 60 Millionen Dollar - das änderte die Branche von Grund auf.

Der deutsche Astronaut Ulrich Walter erklärt, wie das Musk gelang: "Er hat gesagt, wir müssen eine Rakete so einfach wie möglich bauen. The best part is no part. Weil jedes Teil kaputt gehen kann, müssen wir so wenig Teile wie möglich haben. Das hat er genau richtig gemacht." Hinzu kommt die Fließbandproduktion von Triebwerken - eine Strategie, die Kosten drückt.

Heute hat SpaceX rund 7.000 Satelliten ins All geschickt, über 500 Raketenstarts absolviert und beliefert die Internationale Raumstation ISS mit Fracht. 2020 brachte das Unternehmen erstmals seit fast zehn Jahren wieder Astronaut:innen von amerikanischem Boden zur ISS - eine Rückkehr der USA in die bemannte Raumfahrt, die viele längst abgeschrieben hatten.

Diese Weltall-Themen könnten auch interessant sein:

Ein neues Kapitel in der Raumfahrt: Warum Deutschland jetzt ein Raumfahrt-Ministerium gründet

Recycling-Raumkapseln: Wie ein deutsches Start-up die Raumfahrt revolutioniert

"Galileo" erkundet Mond-Simulation in Köln: Ein Spaziergang auf der Mond-Oberfläche

Starship: Musk will zum Mars

Doch mit diesem Erfolg gibt sich Musk nicht zufrieden. Sein ganzer Stolz heißt Starship - sie ist die größte und stärkste Rakete der Welt. Komplett wiederverwendbar, gebaut für Flüge zum Mars.

Mehrere Testflüge endeten spektakulär in Explosionen, doch das ist Teil der SpaceX-Strategie: "Trial and Error" - jeder gescheiterte Test liefert neue Daten und Erkenntnisse für die nächste Version. Elon Musk hat die finanziellen Mittel, so zu arbeiten. Astronaut Ulrich Walter und Ingenieur Hans Königsmann sind überzeugt: Eines Tages wird es Musk gelingen, den Mars zu erreichen.

"Galileo"-Reporter Joris Lempfert ist live dabei, als eine Starship-Rakete zu einem weiteren Testflug abhebt. Er kann kaum fassen, was er da erlebt: "Wow ist das krass. Man fühlt es in der Brust!“

Diese Dokus könnten dich auch interessieren:

"Galileo" beleuchtet: Aufstieg & Fall von Tesla - vom Pionier zum Problem

Mehr als nur ein Trump-Slogan: "Galileo" auf den Spuren der MAGA-Bewegung

Die Zukunft von JD Vance: Vom Hillbilly zum nächsten US-Präsidenten?

Bekommt SpaceX Konkurrenz aus Bayern?

Trotz aller Dominanz von SpaceX: In Europa formiert sich Widerstand gegen die Vorherrschaft. Während "Galileo"-Reporter Joris in Texas den Start der Starship-Rakete erlebt, arbeiten in Augsburg über 300 Menschen an einer europäischen Antwort auf SpaceX. Das Start-up Rocket Factory in Augsburg will Raketen so günstig und effizient bauen wie Autos.

Kann ein kleines Unternehmen in Bayern schaffen, was Musk mit SpaceX gelang? Gründer Stefan Brieschenk zeigt sich selbstbewusst: "Wir können locker aufholen. […] Man muss das Monopol brechen. Wir sind auf dem besten Weg, das zu schaffen."

Wie das kleine bayerische Start-up das erreichen will und ob in Texas der neunte Testlauf der größten Rakete der Welt erfolgreich verlief, das erfährst du oben in der "Galileo"-Reportage "Revolution der Raumfahrtindustrie: Deconstructed SpaceX" - und kostenlos auf Joyn.


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

Mehr entdecken

Von der Vision zum Erfolg: "Galileo" erzählt die SpaceX-Story von Elon Musk